Marko Arnautovic traf, drehte sich zu den Fans hinter dem Tor und feierte. Zehn Sekunden lang war die Freude groß, dann aber die Ernüchterung: Wie die kalibrierten Linien zeigten, stand Arnautovic bei der Kopfball-Vorlage von David Alaba eine Schuhlänge im Abseits. Das Tor zum vermeintlichen 1:0 wurde daher vom Video-Assistenten (VAR) zurecht aberkannt.
Trotzdem hatten Arnautovic und seine Teamkollegen große Probleme, sich mit dieser Situation abzufinden. Nicht erst seit dem Spiel am Samstag im Londoner Wembley-Stadion gilt der VAR als Stimmungskiller, weil er Spieler und Fans manchmal minutenlang auf wichtige Entscheidungen warten lässt. „Wir haben schon oft genug diskutiert wegen dieser VAR-Geschichte. Man kann sich nicht mehr freuen, man muss immer warten, bis irgendwelche Leute irgendwas entscheiden, ob das Abseits ist, oder ein Tor ist, oder ein Foul ist“, sagte Arnautovic.
Emotionen bleiben
Dadurch würden die dem Fußball eigenen Emotionen verloren gehen, betonte der China-Legionär. „Das hat mit Fußball gar nichts mehr zu tun, aber wir müssen das akzeptieren. Für mich persönlich ist es extrem schwer.“ Laut Arnautovic wäre Österreich im Viertelfinale gewesen, hätte das Tor in der 65. Minute gezählt. „Ich glaube nicht, dass sie zurückgekommen wären.“
Emotionen waren auch nach dem Torjubel von Arnautovic zu sehen, allerdings auch bei den italienischen Fans. Und die waren nicht allzu positiv. Denn Arnautovic hielt sich die Hand an sein Ohr, was zwei Dinge bedeuten kann. Erstens: Er kann die österreichischen Fans nicht so gut hören. Zweite Möglichkeit: Er richtet die Geste an die italienischen Fans mit der Message: „Jetzt seid ihr still?“
Arnautovic zu Bologna?
Die Italiener meinen, es handle sich diesmal eher um Möglichkeit Nummer zwei. Was sich aus einer Sicht nicht gerade positiv auf Arnautovics Popularität bei den Fans seines wohl zukünftigen Arbeitgebers auswirken könnte. Denn: Arnautovic soll sehr bald zum FC Bologna wechseln.
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