Pflege-Ausbildung

„Ich wurde regelrecht aus der Schule rausgemobbt“

Salzburg
20.06.2021 13:32

Der Mangel an Pflegekräften ist groß. Und trotzdem haben es Menschen, die die Pflege-Ausbildung absolvieren wollen, teilweise schwer. So schwer, dass sie aufgeben und die Ausbildung abbrechen. So war es auch bei Sabrina L. - sie machte die Ausbildung zur Pflegeassistenz und muss diese vorzeitig beenden. Im „Krone“-Gespräch erzählt sie, warum es so weit kommen musste.

Zahlreiche Pflege-Arbeitsplätze sind unbesetzt - ohne Aussicht auf Besserung. Es fehlen die Fachkräfte, deswegen wird in die Ausbildung investiert, heißt es. Und doch haben es die Pflegeschüler oft schwer. So auch die alleinerziehende Mutter Sabrina L., die bis vor Kurzem die Schule zur Pflegeassistenz in den Salzburger Landeskliniken besuchte. „Ich habe eine siebenjährige Tochter, deswegen ist es für mich nicht möglich, in den Pflegepraktika um sechs Uhr früh anzufangen“, erzählt sie.

Das Kuriose: Anfangs wurde die Teilzeit-Berufsausbildung laut L. unter anderem damit beworben, dass Praktika erst um acht Uhr begonnen werden müssen, um mehr Menschen - beispielsweise auch Eltern - die Ausbildung zu ermöglichen.

Versprechen nicht eingehalten
„Es brauchte 15 Schüler, damit die Teilzeit-Klasse zustande kommt. Ich war die Fünfzehnte, die sich angemeldet hat. Ich musste nicht einmal einen Aufnahmetest machen“, erinnert sich Sabrina L. Am Anfang hatte sie Spaß an der Ausbildung - bis das erste Praktikum anstand: „Da hieß es, dass es doch nicht möglich ist, später anzufangen“, sagt sie.

Daraufhin versuchte sie, mit den Zuständigen eine Lösung zu finden. „Ich redete aber gegen eine Wand, bis sich die Zuständigen dann gegen mich verbündet haben.“ Auch andere Auszubildende seien von der Thematik betroffen. „Sie haben abgebrochen. Von ihnen bin ich als Einzige übrig geblieben und habe weitergekämpft“, sagt sie.

Nun ist aber auch die Alleinerziehende an dem Punkt, wo sie aufgeben muss. „Ich wurde aus der Schule herausgemobbt und so kann ich nicht weitermachen. Dazu ist mir meine Tochter zu wichtig.“

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