Eriksen-Kollaps

Voyeurismus-Vorwurf: TV-Regisseur wehrt sich

EURO 2020
13.06.2021 12:38

Der Regisseur des internationalen TV-Signals beim EM-Spiel zwischen Dänemark und Finnland hat sich gegen Kritik an unangemessenen Aufnahmen nach dem Zusammenbruch des Dänen Christian Eriksen gewehrt. „Wir haben die Trauer und die Verzweiflung der Menschen gezeigt, der Spieler, des Staffs und der Zuschauer“, sagte der Franzose Jean-Jacques Amsellem der „L‘Equipe“.

„Wir haben in diesem Moment größter Beunruhigung auch eine Einheit gespürt. Das musste übermittelt werden. Das nenne ich nicht Voyeurismus.“ Der Produzent der Sendung habe in ständigem Kontakt mit der UEFA gestanden. „Und die Anweisungen waren klar“, sagte Amsellem: „Uns wurde gesagt, dass wir keine Nahaufnahme von ihm und auch keine Herzmassage zeigen sollten. Aber dass es kein Problem sei, Emotionen zu zeigen.“

Daran habe sich die Regie gehalten. „Es gibt eine Zeitlupe der Szene, in der man wirklich sehr genau hätte sehen können, wie er fällt. Aber ich habe meinem Team sofort die Anweisung gegeben, nicht mehr auf ihn zu halten“, sagte der Regisseur: „Mit mehr als 30 Kameras im Stadion hätten wir ihn aus nächster Nähe zeigen können, aber das haben wir zu keinem Zeitpunkt getan.“

Übertragende Sender waren teils scharf kritisiert worden, weil sie mehrere Minuten lang die offiziellen TV-Bilder aus Kopenhagen gesendet hatten - unter anderem auch der ORF. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wies die Vorwürfe zurück. „Der ORF übernimmt das Signal von der UEFA und hat auf die Bildregie keinen Einfluss“, so ein Sprecher. Die Wiederholung der Bilder in der Analyse waren „zur Klarstellung für das Publikum, dass es sich nicht um ein Foul handelte und um den Gesamtkontext im Spielverlauf zu erklären“.

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(Bild: KMM)



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