Neue Konzepte

Weg vom Kirchturmdenken, damit die Dörfer aufleben

Tirol
11.06.2021 08:00

Viel Romantik ist beim Blick auf das Landleben im Spiel. Die Realität schaut hingegen oft sehr öd aus: sterbende Dörfer, Bauern ohne existenzsicherndes Einkommen, Abwanderung der Jugend. Gegensteuern will die Tiroler Landespolitik mit zahlreichen Förderungen. Dabei lautet die Devise: Weg vom Kirchturmdenken.

Steinberg am Rofan ist wahrlich nicht der Nabel der Welt. Doch die kleine Gemeinde hat seit der Errichtung des neuen Dorfhauses vor einigen Jahren Rückenwind verspürt und gilt als gelungenes Beispiel für Dorfentwicklung.

Steinberg am Rofan will autofrei werden
„Bürgerbeteiligung ist zur fixen Größe geworden und hat weitere Projekte angestoßen“, erklärt Diana Ortner von der Abteilung für Dorferneuerung im Land. Heuer hat der Alpenverein Steinberg in die Riege der Bergsteigerdörfer aufgenommen. Eine Auszeichnung, die nicht zuletzt Gäste bringt. Ortner berichtete im Rahmen der Perspektiven-Woche in Innsbruck am Donnerstag vom nächsten Ziel: „Das Dorf möchte sich als autofreie Gemeinde etablieren.“ Das mag bei knapp 300 Einwohnern einfach klingen – ist es aber nicht.

Ortsentwicklung muss gut begleitet werden
Raumordnungs-LR Johannes Tratter (ÖVP) sieht im Beispiel Steinberg bestätigt, dass Ortsentwicklung möglich ist, aber auch gut begleitet werden muss. „Verdichten, bodensparend bauen, Dorfkerne revitalisieren“, nennt Tratter einige Anforderungen und verweist auf zahlreiche Förderungen des Landes. 500.000 Euro zusätzlich gibt es heuer etwa für die Entwicklung von Ortsteilen, bei denen Gemeinden von Architekten unterstützt werden. „Wir müssen weg vom Kirchturmdenken“, meint Tratter und verweist auf die wichtige Rolle von Planungsverbänden und auf die Notwendigkeit, „die Bevölkerung in den Prozess einzubeziehen“.

Lebensmittel aus der Region, für die Region
Eine wichtige Rolle für ländliche Entwicklung spielt die Landwirtschaft. Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig regionale Kreisläufe seien, sagt LHStv. Josef Geisler (ÖVP). Dafür müsse aber ein Auskommen mit dem Einkommen als Bauer möglich sein. Erreichen will man das mit besserer Vermarktung heimischer Produkte sowie durch Erschließen neuer Produktzweige und Veredelungstechniken. Dafür wird in der Agrarmarketing Tirol ein Lebensmittel-Innovations-Zentrum geschaffen.

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