Dachausbau-Horror

Diese Architektur hat einen Dachschaden!

Wien
09.06.2021 06:00
Wer durch die Stadt spaziert und seinen Blick nach oben richtet, sieht in zu vielen Fällen eine Architektur des Grauens: Betongeschwüre, Glaskästen wie riesige Terrarien für Reiche, trostlose Dachgeschoßausbauten. Möglich macht das der Paragraf 69, ein Verbauungsparagraf. Aber was halten die Wiener davon?

Allerlei Abweichungen sind mit dem Paragrafen 69 möglich: Meist geht es munter nach oben, was mehr Fläche und mehr Geld für den Eigentümer bringt. Ähnliches droht auf der Mariahilfer Straße: Wie berichtet, wird derzeit der beliebte Leiner abgetragen, um ein seelenloses Einkaufszentrum hinzuklotzen, das auch dank Paragraf 69 nach oben wuchern soll.

Mehrheit der Wiener gegen Beton-Paragraf
Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse zeigt, was die Wiener von dieser Maßnahme halten. „Die Mehrheit der Befragten interpretieren den Paragrafen 69, nachdem sie die Bestimmung gelesen haben, als Verbauungs-Paragraf“, erklärt Meinungsforscher Christoph Haselmayer. Genau genommen sind es 54 Prozent, für die dieser Teil der Bauordnung nichts weiter als ein Instrument zur irrwitzigen Zubetonierung ist. Nur 20 Prozent sind anderer Meinung, der Rest enthält sich.

Experten kennen alle Tricks der Finanzjongleure. Um die Möglichkeiten bis ins letzte Detail auszuschöpfen, wird mit allen Tricks gearbeitet. Beispiel Lobaugasse 25. Hier wird stufenweise und zu hoch errichtet – auch Ausnahmen von den Bebauungsbestimmungen Paragraf 69 der Bauordnung sind hier erforderlich. Fazit: Der Baukörper wirkt damit im Ortsbild völlig strukturfremd und kontrastierend!

Leiner-Ruine: „Ich finde das echt zum Heulen“
Zurück zur Mahü. Das Foto des von der Ruine gerissenen Leiner-Schriftzuges, der auf dem Boden in den Trümmern liegt, bewegt die Fans. Einer von ihnen: „Ich finde das echt zum Heulen.“

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