Zwei Tondichtungen von Richard Strauss gaben den Rahmen für das große Orchesterkonzert „Don Juan & Till Eulenspiegel“ am Samstag im Linzer Brucknerhaus. Vorweg: Bis ins kleinste Detail gestaltet, führte Chefdirigent Markus Poschner sein Bruckner Orchester mit Bravour durch die Vielfalt des Melodienreichtums an diesem Abend.
Schwungvoller Reigen
Mit unbändigem Schwung und selbstherrlich im Rhythmus begann das Don Juan-Thema. Betörend sensibel erklangen im Überschwang Soli von Erster Violine, Oboe und Horn, bevor mit fulminanten Klangballungen Akkorde bis zur Generalpause drängten. Stockende Dissonanzen der Bläser und gezupfte Streicherepisoden beendeten den herausfordernden Reigen.
Lachende Klarinetten
Dann stellte Strauss die wirbelnden Abenteuer Tills musikalisch lautmalerisch und humorvoll nach. Die derben Streiche mit Schelmengetue, den Ritt mitten in die Töpfe der Marktweiber, mit dem Gelächter in den Klarinetten, das vergebliche Werben um Mädchen und schließlich das schreckliche Schicksal. Hervorragend alle solistischen Motive. Zwischendurch wurde das Programm mit einem melancholischen Debussy und einem zarten Melodienreichtum von Ligeti romantisch bereichert. Höchste Anerkennung mit Bravorufen!
Fred Dorfer, Kronen Zeitung
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