Befeuert durch Corona:

Digitale Bezahlsysteme lösen Bargeld schneller ab

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04.06.2021 12:17

Internationale Überweisungen in Echtzeit, Super-Apps als Serviceplattformen mit eigenen Bezahlfunktionen und digitale Geldbörsen dürften bald auch in Europa keine Zukunftsmusik mehr sein. Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) werden bargeldlose Transaktionsvolumen weltweit bis 2025 um mehr als 80 Prozent auf 1,9 Billionen (2020: 1 Billion) zulegen. Die Zahl der digitalen Zahlungen pro Person dürfte sich bis 2030 nahezu verdreifachen - und damit die Ablösung des Bargelds schneller vorantreiben.

„Die Corona-Pandemie hat den Wechsel von Bargeld auf digitale Zahlungen um drei bis fünf Jahre beschleunigt“, erklärt Andreas Pratz, Co-Autor der Studie. „Die gesamte Infrastruktur des Zahlungsverkehrs verändert sich fundamental. Durch die Entstehung neuer Zahlungswege und innovativer Geschäftsmodelle rückt auch das Szenario einer globalen bargeldlosen Gesellschaft in Sichtweite.“

Das kräftigste Wachstum wird für die asiatisch-pazifischen Märkte erwartet: Dort dürften die bargeldlosen Transaktionsvolumen bis 2025 um 109 Prozent und von 2025 bis 2030 um weitere 76 Prozent zulegen. Für Afrika werden bis 2025 Zuwächse um 78 Prozent und bis 2030 um 64 Prozent gesehen. In Europa sind bis zu 64 Prozent bzw. 39 Prozent mehr digitale Transaktionen möglich. Für die USA und Kanada werden niedrigere Zuwachsraten prognostiziert.

Europäer noch zurückhaltend
Während in Asien bereits zahlreiche neue Geschäftsmodelle und Innovationen wie multifunktionale „Super-Apps“ großer E-Commerce-Konzerne oder QR-Codes für den Supermarkteinkauf zum Einsatz kämen, herrsche in Europa, Nord- und Südamerika ein wesentlich langsameres Innovationstempo, so PwC in einer Mitteilung.

Zwar steige in Europa die Akzeptanz für Karten und mobile Zahlungen, doch in einigen der größeren europäischen Volkswirtschaften - vor allem in Deutschland - gebe es immer noch mehr Bargeld als bargeldlose Transaktionen.

Tiefgreifender Wandel
Der tiefgreifende Wandel im internationalen Zahlungsverkehr betrifft laut PwC aber nicht nur traditionelle Zahlungsmittel für Waren und Dienstleistungen wie Bargeld oder analoge Rechnungen - die gesamte Infrastruktur der Zahlungsverkehrssysteme weltweit bis hin zu den Geschäftsmodellen der Marktakteure stehe vor einem Quantensprung, so die Wirtschaftsprüfer.

Trends wie Digitalwährungen, digitale Geldbörsen und grenzüberschreitende Zahlungen sollen demnach den Zahlungsverkehr in den kommenden fünf Jahren wesentlich beeinflussen.

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