Patientin gerettet

Parasit zerstörte Leber: Spektakuläre Operation

Kärnten
04.06.2021 07:01
Ein heimtückischer Parasit, den man sich etwa beim Genuss von ungewaschenen Waldbeeren „einfangen“ kann, hat das Leben einer Kärntnerin (51) bedroht. In einer spektakulären Operation gelang einem Klagenfurter Chirurgenteam die Entfernung von 75 Prozent (!) der Leber. Und die Patientin erholt sich schnell und gut!

Bei einer Gesundenuntersuchung hatten aufmerksame Mediziner „Rundherde“ entdeckt, die auch auf einen Tumor hindeuten hätten können. Eine Computertomographie erhärtete den Verdacht. Erst eine Biopsie brachte dann den wahren Auslöser zutage: ein „Fuchsbandwurm“ hatte sich im Körper von Elisabeth K. eingenistet und ihn infiziert.

Diese Krankheit, die „Alveoläre Echinokokkose“ genannt wird, befällt Organe und kann sich extrem ausbreiten; ähnlich wie Krebs. Was ohne Behandlung meist tödlich enden würde.

Infektion breitete sich langsam aus
Frau K. hatte noch keine Beschwerden gehabt. Die Infektion hatte sich langsam ausgebreitet; wie alles bei dieser Krankheit langsam beginnt: die Inkubationszeit, also von der Ansteckung bis zum Ausbruch dauert etwa fünf bis 15 (!) Jahre. Das Klinikum Klagenfurt entschied sich, eine Zweitmeinung einer Universitätsklinik einzuholen. Diese empfahl, die Operation unter Bereitschaft zu einer Lebertransplantation durchzuführen. Trotzdem entschied sich die Patientin für das Klinikum Klagenfurt; in vollstem Vertrauen in Primarius Prof. Reinhard Mittermair und dessen Team.

Die Operation
In einer fünfstündigen Operation mussten schließlich drei Viertel der Leber entfernt und der Gallengang „umgebaut“ werden. „Alles verlief bestens“, konnte Prof. Mittermair berichten. Und die Patientin bereits nach Hause entlassen.

Übrigens: Die Leber, die vor der Infektion gesund gewesen war, wächst großteils wieder nach!

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