1933 gründete der Großvater von Gernot Schön eine Fassbinderei in Würmla, wegen der Umstellung der Winzer auf Kunststoff- und Stahltanks sattelte man jedoch auf Kellereibedarf um. „Das Fassbinden haben wir aber nicht aufgegeben“, erzählt Schön bei einem Betriebsbesuch von Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger. Und das war ein Glück: Nach dem Weinskandal besannen sich viele Produzenten auf die alten Werte. Damit stieg auch die Nachfrage nach Holzfässern. Schnell wurde der alte Standort im Ortszentrum zu klein, man übersiedelte ins Gewerbegebiet nach Sitzenberg-Reidling. 2019 bauten die Schöns mit Unterstützung der Bürgschaften- und Beteiligungen GmbH NÖBEG hier eine eigene Werkshalle.
Mit seinen 1000 m2 Fläche ist der neue Firmensitz nicht nur groß genug für die rund 400 Fässer, die hier pro Jahr von Hand gefertigt werden, sondern sichert auch 15 Jobs. Darunter zwei Lehrlinge, wie Schön betont: „Wir legen großen Wert auf die Ausbildung, ich habe viele Jahre selbst in Pöchlarn an der Berufsschule unterrichtet.“ In Österreich wird nur noch dort das Handwerk der Fassbinderei unterrichtet – auch aus Deutschland kommen die Auszubildenden nach Niederösterreich.
Zurück nach Sitzenberg-Reidling: „Wir stellen in erster Linie Weinfässer her, 80 Prozent für den Export“, so Schön. Hauptabnehmer ist Italien, auch Amerika und Australien werden beliefert. „Wir stimmen unsere Fässer auf die Bedürfnisse der Kunden ab.“ Auch die Nachfrage nach Bier-, Cider- und Whiskyfässer steigt daher.
Traditionell und innovativ
Die Holzabfälle, hauptsächlich wird Eiche aus Niederösterreich verarbeitet, wandern in die hauseigene Hackschnitzelanlage. Die moderne Fassbearbeitungsmaschine wird durch Strom aus Fotovoltaik am Dach gespeist. „Traditionelle und innovative Handwerksunternehmen wie VBS Schön sind Vorzeigebetriebe in Niederösterreich“, lobte nun Landesrat Danninger.
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