Gerüchte um Thaler

Eine Frau für die Innsbrucker Volkspartei

Tirol
16.05.2021 11:29

Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte. In der Innsbrucker Volkspartei könnte das die EU-Abgeordnete Barbara Thaler sein. Laut Gerüchten soll sie dort künftig den Ton angeben.

Auch wenn mittlerweile die Regierungsumbildung innerhalb der Tiroler Volkspartei ohne gröbere Betriebsunfälle – zumindest nach außen hin – vonstatten ging, das Brodeln innerhalb und hinter den Kulissen geht weiter. Aktuelles Sorgenkind ist die Innsbrucker Stadtpartei. Diese löst seit Jahren Kopfweh bei Landesparteichef Günther Platter aus, durchgegriffen hat er aber – trotz mehrfacher Ankündigung – bis heute noch nicht wirklich, obwohl die Partei bei der Gemeinderatswahl 2018 gerade einmal 6230 Kreuzerl erhielt, was 12,2 Prozent Stimmenanteil bedeutete. 104.245 Wahlberechtigte gab es, lediglich die Hälfte interessierte sich letztlich für diese Abstimmung.

Spätestens im Jahr 2024 wird in Innsbruck wieder gewählt. Durchaus möglich ist, dass es schon früher zum Urnengang kommt, denn die Regierung in Innsbruck ist eigentlich längst am Ende. Gekittet wird sie nur mehr durch politische Sesselkleber, die allesamt Angst haben, nach der nächsten Wahl nicht mehr hin zum Futtertrog zu gelangen.

Barbara Thaler als Speerspitze?
Aber zurück zur Innsbrucker VP. Nach dem Ausscheiden des glück- und erfolglosen Franz X. Gruber im Februar des Vorjahres ist aktuell Christoph Appler Stadtparteiobmann. Der zweite starke Mann ist Johannes Anzengruber als zweiter Vizebürgermeister. Dass Anzengruber nicht Stadtparteichef ist, ist auf interne Querelen zurückzuführen. Glaubt man einem sich hartnäckig haltenden Gerücht, soll aber keiner von beiden im Falle des Falles bei einer vorzeitigen Wahl die Speerspitze in Innsbruck markieren. Und wenn sich zwei streiten, freut sich bekanntlich ein Dritter. In diesem Fall soll es aber eine Dritte sein. Immer wieder fällt der Name Barbara Thaler.

Die gebürtige Thierseerin heimste bei der EU-Wahl 2019 mehr als 38.000 Vorzugsstimmen ein, überholte dadurch zwei vor ihr gelistete VP-Kandidaten anderer Bundesländer und zog direkt als Abgeordnete in das Europäische Parlament ein. Sie gilt als enge Vertraute von Platter und ist auch dessen Stellvertreterin im Landesparteivorstand.

Innsbrucker VP wohl weiter Großbaustelle
Sowohl mit als auch ohne Thaler wird Innsbruck wohl weiter Großbaustelle der Tiroler Volkspartei bleiben. Die Ursache liegt mitunter auch im Jahr 1994, als sich die Gruppierung Für Innsbruck formierte. Der damalige Spitzenkandidat hieß Herwig Van Staa und fügte, obwohl ÖVP-Parteimitglied, der Innsbrucker VP die schwerste Niederlage aller Zeiten zu. Diese wurde halbiert, erreichte nur mehr 18,9%, Van Staa kam auf 22,8% und wurde Bürgermeister. Dass Für Innsbruck und die Volkspartei wieder zusammenkommen, ist aufgrund derzeit handelnder Personen schwer bis überhaupt nicht vorstellbar. Vielleicht muss die Stadt-VP ja zunächst bei der Wahl einstellig abschneiden, damit ein Schnitt unter diese Entwicklung gesetzt wird – falls es dann nicht zu spät ist...

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