Zwar wird in Österreichs Gefängnissen verständlicherweise viel unternommen, um Häftlinge im eher tristen Alltag zu beschäftigen. Was sich jedoch Innsbrucks Anstaltsleiter einfallen ließ, sorgt teils für Stirnrunzeln, teils für Verärgerung. Er rief dazu auf, Straftätern nicht mehr benötigte Legosteine zu schicken.
In einem der „Krone“ vorliegenden internen E-Mail, das am Donnerstag an Angestellte der Justizanstalt Innsbruck verschickt wurde, heißt es wortwörtlich: „Zur Förderung der Kreativität, der Konzentration und des Gemeinschaftsgefühles ist angedacht, die Insassen der Jugendabteilung im Rahmen des (sic!) Betreuung mit Lego-Bausteinen zu beschäftigen.“ Weiters wird an die Mitarbeiter appelliert, zu Hause in ihren Spielzeugkisten zu kramen und Lego, das die Kinder nicht mehr benötigen, in die Justizanstalt zu bringen. Zusatz: Anleitungen für die Bausätze würden ebenso wenig gebraucht wie die größeren Duplo-Steine.
Zur Förderung der Kreativität, der Konzentration und des Gemeinschaftsgefühles ist angedacht, die Insassen der Jugendabteilung im Rahmen des (sic!) Betreuung mit Lego-Bausteinen zu beschäftigen.
Zitat aus einer internen E-Mail
Gemischte Reaktionen
Reaktionen auf das recht ungewöhnliche Schreiben ließen jedenfalls nicht allzu lange auf sich warten. Und die fielen nicht nur positiv aus. So soll laut „Krone“-Informationen auch ein sarkastischer Brief samt aufgeklebter Legosteine beim Absender des Bittschreibens angekommen sein.
Welche Beweggründe in Innsbruck hinter dem Spielzeug-Sammelbrief an die eigenen Angestellten stehen, lässt sich jedenfalls nur schwer nachvollziehen. Es sollte wohl ein Leichtes sein, aus den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln des Bundes etwas zur Beschäftigung zu kaufen. Womit die Mitarbeiter auch nicht in die eigenen Spielzeugkisten greifen müssten.
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