„Weil es Zeit ist“

Psychische Gewalt an Frauen in den Fokus rücken

Vorarlberg
05.05.2021 11:55

Die physische Gewalt an Frauen ist derzeit in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Der tragische Anlass: In Österreich wurden heuer bereits neun Frauen ermordet. Nun soll auch die psychische Gewalt, der viele Frauen ausgesetzt sind, stärker thematisiert werden - durch eine Kampagne von „femail“.

40 Prozent aller Frauen sind von psychischer Gewalt betroffen - Tendenz steigend. Um für das Thema zu sensibilisieren und dadurch die betroffenen Frauen zu stärken, startet das Fraueninformationszentrum „femail“ eine breit angelegte Kampagne. Sozial-Landesrätin Katharina Wiesflecker ortet beim Thema Gewalt gegen Frauen „dringenden Handlungsbedarf“ - und zwar sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft. Die Kampagne „Weil es Zeit ist“ soll einen Beitrag leisten, psychische Gewalt sichtbar zu machen. „Nur, wenn wir darüber sprechen, können wir das Problem auch gemeinsam angehen“, erklärte Wiesflecker.

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Psychische Gewalt ist eine niederträchtige Form der Gewaltausübung. Sie geschieht oft im Verborgenen, die Verletzungen sind unsichtbar.

Martina Rüscher

„Die Verletzungen sind unsichtbar“
Rückenwind erhält die Kampagne auch von Gesundheits-Landesrätin Martina Rüscher: „Psychische Gewalt ist eine niederträchtige Form der Gewaltausübung. Sie geschieht oft im Verborgenen, die Verletzungen sind unsichtbar - aber für die Betroffenen genauso schwerwiegend.“ Umso mehr müsse an der Prävention, dem Schutz von Opfern, einer umfassenden Täter- und Täterinnenarbeit und der effektiven Strafverfolgung gearbeitet werden.

Vorstufe zu physischer Gewalt
Psychische Gewalt ist oft eine Vorstufe zu physischer Gewalt. In Vorarlberg wurde im Jänner 2021 exakt 42 Mal ein Betretungsverbot ausgesprochen, weil Frauen von ihren Lebenspartnern geschlagen oder bedroht worden sind. Im Jänner 2020 waren es „nur“ 21 Betretungsverbote. Zumindest können Frauen Schutz in den Frauennotwohnungen finden. Diese sind derzeit voll belegt.
Worin sich die Verantwortlichen aller Opferschutzstellen einig sind: Es braucht mehr Personal - und damit auch mehr Geld. Einerseits, um Opfern von psychischer als auch physischer Gewalt zu helfen, andererseits, um die Präventionsarbeit stärker ausbauen zu können.

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