Die Uni Mozarteum hatte einen Sonderstatus unter den Hochschulen. Da viele Facetten des Musik-, Kunst- und Schauspiel-Unterrichts online nicht funktionieren, war die persönliche Anwesenheit in den letzten neun Monaten nie komplett verboten. Damit ist vorerst jedoch Schluss. Von 22. März bis 6. April ist den Studenten der Zutritt zu ausnahmslos allen Salzburger Mozarteum-Standorten verwehrt.
Trotz erlaubtem Kleingruppen- und Einzelunterricht konnten Covid-Cluster an der Kunstuni dank Zutrittsbeschränkungen und Hygienemaßnahmen lange vermieden werden. Warum es jetzt dennoch 30 Infizierte gibt, darüber wird intern heftig gestritten. Die Rede ist von „undisziplinierten Studenten“ und „zunehmender Sorglosigkeit“ - gerade weil es so lange gut gegangen ist. Auf der anderen Seite wird ein „Versagen der Führung“ gegenüber nachlässigen Lehrern kritisiert - bis hin zu Rücktrittsaufforderungen an die Adresse von Rektorin Elisabeth Gutjahr.
Aussage steht gegen Aussage. „Ich bin krank, weil ich im Gruppenunterricht ohne Maske singen musste. Das war unverantwortlich und dafür sollte jemand zur Rechenschaft gezogen werden“, sagt eine Studentin, die aus Angst anonym bleiben möchte. Die Gesangslehrer und die Rektorin streiten dies ab.
Für den größten Teil des Mozarteum-Clusters ist der Standort Frohnburg verantwortlich – dort sind rund die Hälfte der 30 Infizierten in strenger Quarantäne. Auch die Opernklassen sollen es mit Masken- und Abstandspflicht zu locker genommen haben.
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