Außer digitale Delikte

Im Corona-Jahr ging Kriminalität deutlich zurück

Oberösterreich
18.03.2021 10:00
Mit einer uralten Betrugsmasche sollte ein 55-Jähriger aus Vöcklamarkt eingewickelt werden. Der Pensionist wurde auf Facebook mit einer vermeintlichen Erbschaft aus Kanada geködert. Während im Corona-Jahr die Kriminalität landesweit in den meisten Bereichen stark zurückging, boomten die digitalen Gaunereien.

Der Trick ist uralt, nur das digitale Medium neu: Der Pensionist hatte auf Facebook auf das Posting einer schwerkranken, reichen Dame in Kanada, die einen Erben für ihr Vermögen suchte, reagiert. Aus Mitleid kommentierte der 55-Jährige den Beitrag. Am nächsten Tag schrieb ihn die Frau per Messengerdienst an und teilte ihm mit, dass er der Auserwählte für das Erbe sei – immerhin 115.000 Euro

Zur Abwicklung wurde ein offensichtlich fingierter Notar in Frankreich vorgeschoben. Der angebliche Jurist meldete sich bei dem Erben in spe und verlangte für die Vertragserrichtung 300 Euro, die der Pensionist auf ein britisches Konto überwies. Nachdem der „Notar“ für die Testamentserstellung erneut 500 Euro forderte, wurde der 55-Jährige misstrauisch und erstattete am 5. März Anzeige.

Kein Tag ohne Anzeige
„Wenn er weiter gezahlt hätte, hätten die Gauner das angebliche Erbe sicher auf 300.000 Euro erhöht, damit er noch mehr blecht“, sagt Gerald Sakoparnig, Leiter der Betrugsabteilung des Landeskriminalamts OÖ: „Die Internetkriminalität boomt. Es vergeht kein Tag ohne Anzeigen. Viele Opfer melden sich aber gar nicht, auch große Firmen.“

Beste Aufklärungsquote
Während die Online-Kriminalität immer stärker ansteigt – laut Experten hat sie sich teilweise fast verdoppelt – hat der Virus hingegen dem „normalen“ Verbrechern quasi den Stecker gezogen: Laut Insidern gab es in Oberösterreich noch nie so wenige Anzeigen wie im Vorjahr. Umgekehrt stieg die Aufklärungsquote auf einen absoluten Spitzenwert von mehr als 60 Prozent.

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