US-Außenministerium:

Russland macht Stimmung gegen Pfizer-Impfstoff

Digital
09.03.2021 06:01

Das US-Außenministerium warnt vor einer Propagandakampagne russischer Geheimdienste, die zum Ziel haben soll, ausländische Impfstoffe schlechtzumachen. So wurde auf mehreren angeblichen Nachrichten-Websites Desinformation über den Biontech-Pfizer-Impfstoff in die Welt gesetzt, gleichzeitig werde an anderer Stelle der russische „Sputnik V“-Impfstoff hochgelobt, hieß es aus dem Ministerium.

Wie das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Quellen im US-Außenministerium berichtet, wurde die Propaganda rund um mögliche Nebenwirkungen der Impfstoffe westlicher Pharmakonzerne wie Pfizer auf Nachrichten-Websites platziert, die Namen wie „New Eastern Outlook“, „Oriental Review“, „Rebel Inside“ oder „News Front“ tragen. Es sind wenig besuchte Websites, deren Inhalte sich über soziale Medien oder als Zitat in anderen Medien dennoch schnell verbreiten können.

Die Propaganda-Inhalte habe man nicht erfunden, sondern aus dem Kontext gerissen. „Sie konzentrieren sich in der Regel auf echte Nachrichten über seltene Nebenwirkungen der Impfstoffe, liefern aber keinen genauen Kontext, der zeigen würde, dass die Impfstoffe für die meisten Menschen sicher sind“, so die Quelle im US-Außenministerium. Die Quelle weiter: „Die russischen Geheimdienste tragen die direkte Verantwortung dafür, diese vier Plattformen zur Verbreitung von Propaganda und Lügen zu nutzen.“

Imagepolitur bei Russlands „Sputnik V“
Während westliche Impfstoffe diskreditiert würden, poliere Russland gleichzeitig das Image seines eigenen „Sputnik V“-Impfstoffes auf, heißt es weiter. Dieser würde etwa von Twitter-Konten oder staatsnahen russischen Medien hochgelobt, um „das Profil des russischen Impfstoffs zu stärken“, erklärte man im US-Außenministerium. Ein Kreml-Sprecher wies die Vorwürfe gegenüber dem „Wall Street Journal“ kategorisch zurück.

Russen ließen „Sputnik V“ schon im August zu
Russland hatte Anfang August den ersten Corona-Impfstoff weltweit zugelassen: „Sputnik V“. Nach der Zulassung gab es Kritik aufgrund der dünnen Studienlage. Später wurde die Wirksamkeit in einer groß angelegten Studie, die im medizinischen Fachblatt „The Lancet“ veröffentlicht wurde, aber bestätigt. Der russische Impfstoff, dem eine mehr als 90-prozentige Wirksamkeit bescheinigt wird, befindet sich derzeit im Zulassungsverfahren der EU-Arzneimittelbehörde EMA. In einzelnen EU-Ländern, die nicht auf die offizielle Zulassung warten wollten, wird er bereits verimpft.

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