In Summe 279 Kilometer groß ist das Loipennetz der Olympiaregion Seefeld. Viele Etappen führen durch abgelegene Waldstücke. Ereignet sich ein Unfall, stellt allein die Ortung des Verletzten ein Problem dar. "In der Vergangenheit kam es häufig zu Fällen, in denen ein Verletzter länger als nötig auf Hilfe warten musste", erläuterten Martin Eberharter, Geschäftsführer der Leitstelle ILL, und Bergrettungs-Chef Kurt Nairz am Donnerstag. "Gerade bei Wintersportlern ist es aber besonders wichtig, sie rasch aufzufinden und sie einer ärztlichen Behandlung zuzuführen. Denn durch die schnelle Unterkühlung kann aus einer geringfügigen Verletzung schnell eine lebensbedrohliche Situation entstehen."
Daher starten nun Tourismusverband, Bergrettung und Landesleitstelle ein Pilotprojekt, dessen Ziel es ist, "die optimale Sicherheitsinfrastruktur zu schaffen und Wintersportlern die bestmögliche Versorgung zu garantieren".
279 Kilometer genauestens erfasst
Zu diesem Zweck wird nun das gesamte Netz, also 279 Kilometer, genauestens erfasst und in digitale Landkarten übertragen: "Geografisch verortet", heißt das in der Fachsprache. Weiters wurden entlang der Loipen alle markanten Wegpunkte wie Brücken, Unterführungen etc. erfasst und alle 500 Meter Wegtafeln aufgestellt. "Das hilft Ortsunkundigen beim Absetzen eines Notrufs. Und der Disponent in der Leitstelle sieht anhand des Loipenverlaufs im Computer, wo sich der Unfall ereignet hat und er kann die Rettungskräfte punktgenau zum Einsatzort dirigieren", erläutert Eberharter.
40.000 Besucher an den Wochenenden im Winter
"An schönen Wochenenden im Winter tummeln sich geschätzte 40.000 Wanderer und Wintersportler auf Wegen und Loipen", berichtete Seefelds Vizebürgermeister Josef Kneisl. Die Bergrettung muss rund 60 Mal pro Saison ausrücken, um verletzte Langläufer zu bergen.
von Philipp Neuner, Tiroler Krone
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