Reiche Schatzkammer

Die Goldschätze des Gnadenorts Mariazell

Steiermark
01.03.2021 09:00

 Päpste und gekrönte Häupter überbrachten der Gnadenmutter wertvolle Dankesgaben. In den gut gesicherten Schatzkammern der Basilika lagern Kostbarkeiten des Glaubens.

Sie ist mit duftenden Essenzen wie Balsam, Weihrauch und Weihwasser gefüllt, ihre Blätter und Blüten sind feinst aus glänzendem Edelmetall gearbeitet: die goldene Rose, die Papst Benedikt XVI. dem Gnadenort Mariazell als Geschenk im Jahr 2007 darbrachte. Seit dem Besuch des nunmehr emeritierten Kirchenoberhauptes steht das kostbare Kunstwerk an der Seite der Gnadenmutter in der Basilika - und wird nach dem Tod Benedikts XVI. in die Schatzkammer verbracht.

Dort wird es sich in eine wertvolle Fülle an Votivgaben reihen, die Könige, Fürsten, Botschafter, Bischöfe und Kardinäle, aber auch viele Privatpersonen der Magna Mater Austriae vermacht haben. Benedikts Vorgänger, Papst Johannes Paul II., brachte einen edlen Perlen-Rosenkranz bei seinem Basilika-Besuch anno 1983 mit (nach seiner Heiligsprechung wurde er zur Berührungsreliquie), UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon schenkte Mariazell eine silberne Schüssel.

„Der größte Schatz aber ist das Marienbild, das über dem Altar der Nordschatzkammer thront. Das zweite Gnadenbild Mariazells wurde 1364 von König Ludwig von Ungarn gestiftet und ist aufgrund seiner Einzigartigkeit von unschätzbarem Wert“, verrät Pater Superior Michael Staberl. Beim großen Basilikaraub blieb es unberührt - Gott sei Dank. Die Diebe waren offenbar keine Kunstexperten.

20 bis 30 Votivgaben kommen jährlich dazu
„Es kommen nach wie vor Votivgaben dazu, etwa 20 bis 30 Stücke pro Jahr“, berichtet Pater Michael. In den Schatzkammern und Emporen werden deshalb unzählige Votivgemälde, Dankesgaben und Mirakelbilder aus mehreren Jahrhunderten präsentiert; allesamt geistliche Schätze, die der Nachwelt erhalten bleiben sollen. Ein besonderes Stück, das wahrlich von Herzen kam: ein Glasherz, das einst Kaiserin Sisi gehörte und nach ihrem tragischen Tod nach Mariazell gebracht wurde. Das Medaillon enthält eine Locke von Elisabeths im Alter von nur zwei Jahren verstorbener Tochter Sophie.

2010 trieb ein Sprayer sein Unwesen
Gab es eigentlich seit dem dreisten Schatzkammerraub von 1988 ähnliche Zwischenfälle im berühmten Pilgerort? „Ich kann mich erinnern, dass jemand auf der Nordseite einen Spruch an die Mauer geschrieben hat“, sagt der Geistliche. Das war im Jahr 2010, ein offensichtlich religiös motivierter Sprayer sprühte Anti-Koran-Verse auf den Granitsockel der Wallfahrtskirche. Und es gab einige kleinere Opferstock-Diebstähle. So erwischte der Mesner etwa vor drei Jahren einen Opferstock-Plünderer auf frischer Tat.

Ehrwürdige Basilika ist hervorragend gesichert
Mittlerweile wurden überall im Gebäude Datenleitungen eingezogen - somit ist das ehrwürdige Gotteshaus rundum alarmgesichert. Im Fall des Falles ginge eine Notfallmeldung direkt zur Polizei, zudem zeichnen Videokameras alles Verdächtige auf. „Aber der beste Schutz ist noch immer, dass viele Menschen in unserer Basilika sind, um zu beten“, sagt Pater Michael.

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