In Mord verwickelt?

Nachkommen von Malcolm X belasten Polizei und FBI

Ausland
22.02.2021 08:15

Im mehr als ein halbes Jahrhundert zurückliegenden Mordfall rund um den US-Bürgerrechtler Malcolm X gibt es nun neue Ermittlungen: Seine Töchter forderten neue Ermittlungen zu dem Anschlag, da es neues Beweismaterial gibt, das die New Yorker Polizei und die Bundespolizei FBI schwer belastet. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in New York bestätigte, dass der Kriminalfall überprüft werde.

Malcolm X war am 21. Februar 1965 während eines öffentlichen Auftritts im New Yorker Stadtteil Harlem von 21 Schüssen durchsiebt worden - drei Attentäter fassten dafür Haftstrafen aus. Bereits vor zehn Jahren äußerte ein Historiker den Verdacht, dass FBI und Polizei von den Anschlagsplänen gewusst, den Mord aber nicht verhindert hätten. Der Brief eines verstorbenen Polizisten unterstützt diese Theorie - darin wird behauptet, der Verfasser habe die Leibwächter des später Ermordeten in eine Falle gelockt.

Bodyguards wurden kurz vor Anschlag verhaftet
Der ehemalige Beamte Raymond Wood wollte, dass sein Schreiben erst nach seinem Tod veröffentlicht wird. Darin erklärt der Ex-Untercover-Agent, er sei unter Druck gesetzt worden, zwei Leibwächter des Bürgerrechtlers dazu zu verführen, Straftaten zu begehen - nur wenige Tage vor dem Anschlag wurden sie schließlich verhaftet. Sie wären laut Reuters dafür verantwortlich gewesen, die Tür der Eventhalle zu sichern.

Die New Yorker Polizei erklärte, man werde alle relevanten Aufzeichnungen der Staatsanwaltschaft zukommen lassen und bei den Ermittlungen unterstützen. Das FBI äußerte sich nicht zu den Vorwürfen, in die Verschwörung involviert zu sein.

Zwei von drei Attentätern wieder auf freiem Fuß
Wegen des Anschlags wurden drei Männer zu lebenslanger Haft verurteilt. Einer von ihnen, Thomas Hagan, gestand die Tat, bezeichnete die beiden anderen Verurteilten aber als unschuldig. Hagan kam im Jahr 2010 auf freien Fuß, nachdem einem von ihm eingereichten Gnadengesuch stattgegeben worden war. Er war früher Mitglied der muslimischen Schwarzen-Bewegung Nation of Islam, zu deren Führungsmitgliedern Malcolm X gehört hatte. Einer der beiden anderen Verurteilten starb im Jahr 2009 im Gefängnis. Der dritte Verurteilte kam 1985 auf Bewährung frei.

Quellen: APA/AFP/Reuters

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