Im Interview

Bürgermeister Ludwig verrät, wann er aufhören will

Wien
20.02.2021 06:10

Den Polit-Methusalem will er nicht machen: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig denkt nicht daran, bis ins biblische Alter auf dem Bürgermeisterstuhl zu vergreisen: Der noch 59-Jährige offenbarte erstmals seine Zukunftspläne: Legislaturperiode durcharbeiten, dann noch eine Wahl schlagen und danach geordnete Übergabe

Was macht Michael Ludwig in zehn Jahren? „Ich gehe davon aus, dass ich dann hoffentlich aktiver Pensionist bin“, sagt der Bürgermeister zu ORF-Pensionär Paul Tesarek, der seinen Bezirksblatt-Talk „Bei Tesarek“ am Samstag um 19.45 Uhr auf W24 startet. Das heißt: Ludwig will nur noch eine Wahl als Spitzenkandidat für die SPÖ kämpfen (regulär 2025) und geht dann Enten füttern? Zum ersten Teil der Frage antwortet Ludwig: „Ich habe mir vorgenommen, dass ich mithelfen werde, dass wir aus dem reichen Schatz der Personen, die in der Sozialdemokratie tätig sind und sich auch außerhalb der Sozialdemokratie zu unseren Zielen bekennen, Personen finden werden, die dann auch einen geregelten Übergang gut ermöglichen.“

So eine Ansage kennt man in Wien kaum. Vorgänger Michael Häupl hat sich stets zurückgehalten. Zu groß war die Gefahr, dass die Partei in Nachfolgekämpfen versinkt oder, wie er es sagte: „Dann bringt einem der Amtsdiener nicht einmal mehr den Kaffee.“ Ludwigs Zusatz zu seinen Plänen: „Wenn ich gesund bleibe und sich die Wiener das vorstellen können, werde ich noch einmal antreten.“

Kein langer Nachfolgestreit
Ein abschreckendes Beispiel dürfte für Ludwig wohl die Art gewesen sein, wie er selbst an die Spitze kam. Michael Häupl hatte es mit seiner Nachfolge - diplomatisch formuliert - nicht sonderlich eilig, wurde dann vom Flügel der Pragmatiker Richtung Pension gedrängt. Schließlich kam es zur Kampfabstimmung zwischen Ludwig und Andreas Schieder, der sich nach verlorener Wahl zuerst als Erdbeere verkleidete und dann im EU-Parlament unterkam.

In sieben bis acht Jahren ist also Schluss. Langweilig wird Ludwig in der Pension nicht sein. Seit mehr als 25 Jahren ist er bereits Mitglied des Pensionistenverbandes in Wien. Ludwig: „Ich habe schon früh begonnen, mich generationenübergreifend zu betätigen.“

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