Aus für Tiertransporte

Bauern zu stützen bedeutet, Tiere zu schützen

Qualvolle Tiertransporte müssen ein Ende finden! Eine Möglichkeit, den Tieren dies zu ersparen, ist die Schlachtung direkt am Hof.

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Unsere Bauern verbringen Monate, manchmal sogar Jahre, mit ihren Tieren. Mitzuerleben, wie die verängstigten Rinder, Schweine oder Hühner aufgeladen werden, um sie zum Schlachthof zu transportieren, ist auch für sie belastend! Eine Möglichkeit, den Tieren diesen Stress erst gar nicht anzutun, ist, sie gleich am Hof in der gewohnten Umgebung zu schlachten. Fernab von Furcht und Panik — stattdessen im vertrauten Umfeld.

Doch was so einfach klingt, scheitert wieder einmal an Gesetzen und Bürokratie. Das muss endlich ein Ende finden! Es gibt in Österreich zwar bereits einige Betriebe, die direkt am eigenen Hof schlachten. Um dafür eine Genehmigung zu erhalten, muss jedoch ein Schlachtraum errichtet werden. Die Kosten von etwa 100.000 Euro sind für die meisten Landwirte schlichtweg nicht zu stemmen.

Pilotprojekte von „Mobilen Schlachthöfen“ machen deutlich, wie gut es funktionieren kann! Dabei handelt es sich um große Anhänger, die wie ein Schlachtraum gestaltet sind. Die Tiere werden mit Futter auf den „Wagen“ gelockt oder hingeführt. Dort wartet ein ausgebildeter Schlachter. Oder es erwischt sie beim Fressen – ohne dass sie selbst oder Artgenossen irgendetwas mitbekommen.

Die Politik muss sich beweisen
Doch auch für dieses Methode sind die Hürden extrem – denn laut Gesetz muss permanent ein Tierarzt anwesend sein. Bauernbundpräsident Georg Strasser fordert dringend ein Handeln der Politik – und appelliert an den zuständigen Minister Anschober: „Wir brauchen in Österreich eine Gleichstellung der mobilen Schlachteinheiten mit stationären Schlachthöfen!“ Jetzt liegt es an der Politik zu beweisen, wie wichtig den handelnden Akteuren das Thema Tiertransporte tatsächlich ist! Wir müssen Tieren Stress und Angst ersparen – besser heute als morgen!

Aus für Anbindehaltung bei Kühen!
Österreichs Bauern leisten tolle Arbeit. Doch es gibt immer noch Betriebe mit Handlungsbedarf.

Kühe auf den Almen und Wiesen gehören zum Anblick Österreichs genauso mit dazu wie die prachtvollen Lipizzaner oder die Donau. Kaum jemand denkt aber daran, dass unsere Bauern und ihre Tiere zu den größten und wichtigen Gärtnern des Landes zählen. Dass die Beweidung der Flächen nicht nur den Tieren entgegenkommt, sondern dafür sorgt, dass unsere Landschaft stets gepflegt aussieht. Doch längst kommt nicht jede Kuh in den Genuss von frischem Gras oder kann sich die Beine vertreten.

Ein ganzes Leben an der Kette
Denn es werden tatsächlich nach wie vor Rinder angebunden gehalten! Nicht nur vorübergehend — sondern immer! Man muss sich das vorstellen: Ein Tier wird mit etwa sechs Monaten an eine Kette gelegt und kann sich nie wieder vor dort wegbewegen. Ein ganzes Leben lang – bei einer Milchkuh beläuft sich das auf etwa sieben Jahre. Die einzigen Schritte, die sie tut, sind jene auf den Transporter, der sie zum Schlachthof bringt! Es ist barbarisch und einer Nation und Generation wie der unseren nicht würdig.

Hier besteht eindeutig Handlungsbedarf! Es darf nicht sein, dass unsere Bauern in Verruf geraten, nur weil es einige wenige gibt, die an solch mittelalterlichen Haltungsformen festhalten. Besonders grotesk ist die Tatsache, dass Bundesministerin Köstinger nach wie vor den Neubau von diesen so genanten „Anbindeställen“ fördern will! Selbst Bauernvertreter wie Stefan Lindner vom Rinderzuchtverband Österreich spricht sich vehement dagegen aus!

„Diese Haltungsform sollte ein Ende finden!“
Und auch von wissenschaftlicher Seite kommen massive Bedenken: „Werden Kühe angebunden gehalten, dann ist nicht nur ihr Bedarf an Fortbewegung nicht erfüllt, sondern auch das Sozialverhalten und die Körperpflege sind massiv beeinträchtigt“, so Prof. Susanne Waiblinger von der Veterinär-Universität in Wien. Professor Christoph Winckler von der BOKU fügt hinzu: „Diese Haltungsform sollte zeitnah ein Ende finden.“

Mehr als die Hälfte aller Kühe werden in Österreich im Laufstall gehalten. (Siehe Grafik oben) Aber ein Prozent fristet sein Dasein in dauerhafter Anbindehaltung — und für dieses eine Prozent, für jede einzelne Kuh, lohnt es sich zu kämpfen! Damit zerstören wir keine bäuerlichen Existenzen. Damit verhindern wir Tierleid und dass all die anderen vorbildlichen Milchbauern vor Misskritik geschützt werden. Elisabeth Köstinger muss dafür sorgen, dass Bauern gestützt und Tiere geschützt werden.

Maggie Entenfellner
Maggie Entenfellner
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