Beliebt bei Trump-Fans

Fragwürdiges Netzwerk Parler ist wieder verfügbar

Digital
15.02.2021 20:33

Die zuletzt vor allem bei Anhängern von Ex-Präsident Donald Trump und der amerikanischen Rechten populäre Twitter-Alternative Parler ist nach einer gut einmonatigen Zwangspause wieder online - mit neuem Design und neuen Richtlinien. Am Montag konnten wieder Nachrichten abgesetzt und auch neue Accounts angelegt werden.

Parler war Mitte Jänner nach der Erstürmung des Kapitols in Washington durch Trump-Anhänger vom Netz gegangen. Der Grund dafür war, dass Amazon als Infrastruktur-Dienstleister die Plattform unter Verweis auf Gewaltaufrufe von den Servern warf. Zunächst blieb unklar, wer jetzt der technische Dienstleister von Parler ist.

Neues Parler gibt sich weltoffen
Auf seiner neuen Website gibt sich Parler nun als weltoffene Plattform, auf der Nutzer frei sprechen und sich äußern könnten, ohne wegen ihrer Ansichten verwiesen zu werden. Alle Nutzer, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter, sexueller Vorlieben, politischer Ansichten oder Religion, seien gleich, heißt in den übersichtlichen Community-Richtlinien. Letztere sollen eine „Gemeinschaft von Individuen“ fördern, „die den Ausdruck aller gewaltfreien Ideen tolerieren“ - „und hoffentlich zu der Erkenntnis gelangen, dass wir uns alle ähnlicher sind als wir uns unterscheiden.“

Hort falscher Informationen
Ob Parler den neuen Ansprüchen an sich selbst und seine Nutzer gerecht wird, bleibt abzuwarten. Schon vor dem Rauswurf durch Amazon hatte sich Parler als eine auf Redefreiheit fokussierte Online-Plattform bezeichnet, jedoch weitgehend auf Regulierung von Inhalten verzichtet und auch nur wenig gegen Hassreden, Drohungen und die Verbreitung falscher Informationen unternommen, was letztlich verstärkt Trump-Anhänger und Rechtsextreme anzog, zumal Facebook und Twitter verstärkt gegen Hetze, Gewaltaufrufe und Verschwörungstheorien vorgegangen waren. 

Trump-Sperre auf Twitter bleibt
Trump selbst war nach der Attacke auf das US-Kapitol bei Twitter und Facebook gesperrt worden. Twitter - die für ihn bis dahin mit Abstand wichtigste Plattform - betonte vergangene Woche bereits, dass es für den Ex-Präsidenten keinen Weg zurück gebe. Facebook lässt die Blockade noch von einem unabhängigen Gremium prüfen, das die Entscheidungen des Online-Netzwerks rückgängig machen kann. Laut Medienberichten umwarb Parler Trump bereits, als er noch Präsident war - mit dem Vorschlag, die App zu seinem exklusiven Kommunikationskanal zu machen. Personen in Trumps Umfeld hatten Parler immer wieder als Alternative zu Twitter oder Facebook beworben, weil diese angeblich konservative Ansichten unterdrückten.

Quelle: Agenturen

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