Anstieg um 5 Prozent
Brasilien: In Corona-Krise nahm Zahl der Morde zu
In Brasilien hat die Gewalt während der Corona-Krise wieder zugenommen. Im größten Land Lateinamerikas wurden im vergangenen Jahr 43.892 Tötungsdelikte registriert - ein Anstieg von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit sei ein positiver Trend gestoppt worden, berichtete am Freitag das Nachrichtenportal G1.
Die Mordrate in Brasilien, die zuletzt rückläufig gewesen war, lag damit 2020 bei 20,89 Fällen je 100.000 Einwohnern. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Mordrate bei etwa 0,7 Fällen, in Österreich lag sie 2017 laut Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat bei 0,55 Fällen.
Eines der gewalttätigsten Länder der Welt
In den vergangenen Jahren waren die Tötungsdelikte in Brasilien deutlich zurückgegangen. 2019 fiel die Zahl der Morde um 19 Prozent auf 41.635 - das war der niedrigste Stand seit Beginn der systematischen Erhebung im Jahr 2007. Dennoch ist Brasilien weiterhin eines der gewalttätigsten Länder der Welt.
Präsident Bolsonaro lockerte Waffenrecht
Die Zunahme der Gewalt dürfte nach Einschätzung von Experten vor allem mit Konflikten in der Unterwelt zu tun haben. Auf Phasen der Waffenruhe zwischen kriminellen Organisationen folgen immer wieder Machtkämpfe um Einflussgebiete, während derer die Zahl der Tötungsdelikte wieder steigt. Auch die Lockerung des Waffenrechts unter dem rechten Präsidenten Jair Bolsonaro (Bild oben) könnte die Entwicklung begünstigt haben.
Quelle: APA
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