Fieber, Husten und Co.

Ärztin (39) erkrankt: „Covid nicht unterschätzen“

Kärnten
10.02.2021 09:06

Niemand ist vor dem Coronavirus bzw. einer Covid-19-Erkrankung sicher. Auch jüngere und fitte Menschen können schwer erkranken - wie etwa die Fachärztin Anna Cavini aus St. Veit in Kärnten.

Anfang Dezember des Vorjahres hatte die 39-Jährige plötzlich typische Covid-Symptome bemerkt: „Ich habe immer alle Hygienemaßnahmen eingehalten, immer FFP2-Maske getragen.“ Die Kinder Luca (7) und Matteo (6) seien schon seit Wochen daheim gewesen und ohne Kontakte. „Als sehr sportlicher, relativ junger Mensch hätte ich damit gerechnet, nur leicht zu erkranken, aber es kam anders.“

Fieber, Husten und Atemnot
Die zweifache Mutter wurde von der Krankheit voll erwischt: „Anfangs Gliederschmerzen, Fieber über 40 Grad, dann Husten mit Atemnot, der mich nicht mehr schlafen ließ. Dazu kam massive Schwäche. Ich schaffte es gerade noch aufs WC und zum Essen, aber zu mehr war ich nicht mehr fähig - weder mit meinen Buben zu spielen noch zu arbeiten oder zu lesen!“

Sauerstoff aus Flaschen
Das tägliche Leben brach trotz vieler Medikamente völlig zusammen: „Beim Duschen musste ich mich auf den Boden setzen, weil ich es nicht stehend schaffte, beim Stiegensteigen pausieren und mich niedersetzen. Dann brauchte ich sogar Sauerstoff aus Flaschen, da mein Blut damit unterversorgt war. Ich schaffte das zum Glück mit viel Kopfweh allein daheim mit ärztlichen Visitendiensten und ambulanten Kontrollen im Krankenhaus, da zu dem Zeitpunkt die Krankenhäuser ohnehin schon völlig überlastet waren.“

Mann und Sohn positiv getestet
Die Familie habe die Infektion relativ gut überstanden: „Sowohl mein Mann Markus als auch mein größerer Sohn Luca sind positiv getestet worden, der jüngere Sohn Matteo war negativ. Markus hatte eine Woche lang nur Symptome wie bei einer Grippe, Luca lediglich leichten Husten, und das zwei Jahre, nachdem er seine Leukämie besiegt hatte.“

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Ich hatte anfangs Gliederschmerzen, mehrere Tage lang Fieber über 40 Grad, dann Husten mit Atemnot, der mich nicht mehr schlafen ließ. Dazu kam eine massive Schwäche.

Anna Cavini, Primarärztin in der Reha-Klinik „Kokon“ (NÖ)

Quarantäne und Distance Learning
Die schwere Zeit habe nur durch den innigen Zusammenhalt bewältigt werden können. Anna Cavini: „Mein Mann hat die ganze Familie am Laufen gehalten, Quarantäne, Haushalt, Distance Learning und daneben noch selbst in einem verantwortungsvollen Job als Controller einer großen internationalen Firma im Home­of­fice - und das über Wochen. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar.“

„Reha war notwendig“
Die 39-Jährige schöpft derzeit in der Reha-Klinik Althofen neue Kraft für ihre Familie und ihren verantwortungsvollen Job als Primarärztin in Niederösterreich: „Die Reha war notwendig, um wieder Ausdauer und Kraft aufzubauen, um Herz und Lunge wieder auf Vordermann zu bringen. Zwei Monate nach Krankheitsbeginn fühle ich mich wieder so fit, um Stiegen zu steigen, den Alltag zu schaffen, aber noch weit entfernt von Sport. In Althofen habe ich miterleben müssen, wie andere Infizierte, sogar bekannte Spitzensportler, am Ende ihrer Kräfte waren!“

Schutz durch Impfung
Daher appelliert die Ärztin: „Ich kann nur allen raten, diese Krankheit nicht zu unterschätzen, sich und seine Lieben zu schützen, vor allem weil wir auch immer wieder Kinder haben, die schwer betroffen sind. Zum Glück ist in Österreich bisher noch keines daran verstorben. Jeder von uns kann sein Bestmögliches dazu beitragen, das Risiko für sich und andere zu reduzieren - vor allem durch eine Impfung!“

Martin Radinger, Kärntner Krone

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