Renesas Electronics

Japaner wollen Apple-Zulieferer Dialog übernehmen

Wirtschaft
08.02.2021 09:16

Der schwäbisch-britische Apple-Zulieferer Dialog Semiconductor verhandelt über ein mehr als 4,8 Milliarden Euro schweres Übernahmeangebot aus Japan. Der japanische Halbleiterkonzern Renesas Electronics habe ein Angebot von 67,50 Euro je Aktie in Aussicht gestellt, teilte der Chip-Entwickler am Sonntag mit. Renesas bestätigte das Angebot in der Nacht auf Montag, betonte aber, es gebe noch keine festen Vereinbarungen.

Die Verhandlungen mit Renesas seien fortgeschritten, liefen aber noch, erklärte Dialog Semiconductor. Die Japaner haben nach dem britischen Übernahmerecht, dem Dialog unterliegt, nun einen Monat Zeit, eine verbindliche Übernahmeofferte vorzulegen oder sich offiziell zurückzuziehen. Der genannte Kaufpreis läge gut 20 Prozent über dem Schlusskurs von Dialog vom Freitag. Die Aktie war da bereits um 6,8 Prozent auf ein Jahreshoch von 56,12 Euro gestiegen, nachdem ein italienischer Zeitungsbericht über ein Interesse von STMicroelectronics die Runde machte.

Renesas ist aus den ehemaligen Chip-Sparten der Elekronikkonzerne Hitachi, Mitsubishi Electric und NEC entstanden. Das Unternehmen ist vor allem bei Chips für die Autoindustrie stark und hat dort bei Mikrocontrollern einen Weltmarktanteil von 30 Prozent, versucht sich aber auch in anderen Bereichen mit Übernahmen zu verstärken. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg hatte Dialog auch mit STMicro verhandelt, die Japaner hätten den italienisch-französischen Chipkonzern aber ausgestochen.

Dialog hat sich vor allem als Entwickler von Chips für den iPhone-Hersteller Apple einen Namen gemacht. Allerdings übernahm der US-Computerriese einen Teil des Geschäfts mit iPhone-Chips 2019 selbst. Bis 2022 soll der Anteil von Apple am Dialog-Umsatz deshalb auf 35 bis 40 Prozent schrumpfen. Die Wurzeln von Dialog liegen in Kirchheim/Teck bei Stuttgart. Das Unternehmen hat aber seinen offiziellen Firmensitz in London und war deshalb im vergangenen Jahr nach dem Brexit aus den deutschen Börsenindizes ausgeschlossen worden. Es ist aber weiterhin an der Frankfurter Börse gelistet.

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