Für freie Betten
Chefarzt soll Corona-Patienten getötet haben
Unfassbare Vorwürfe gegen einen Chefarzt in Italien: Der Mediziner Carlo Mosca soll im Montichiari-Krankenhaus in der Lombardei zwei Patienten getötet haben, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Er habe damit Betten im Spital frei machen wollen, so der Verdacht. Der Mediziner wurde verhaftet und befindet sich nun in Hausarrest.
Als die Todeszahlen im Frühjahr in Italien in die Höhe schnellten, soll der 47-jährige Mediziner zwei Covid-Patienten mit einem tödlichen Medikamenten-Mix vorsätzlich getötet haben. Eines der Opfer, ein 61-Jähriger, starb am 20. März, ein 80-jähriger Patient am 22. März.
Richter: „Im vollen Bewusstsein und mit dem Willen zu töten“
Mosca soll den beiden narkotisierende und neuromuskulär blockierende Medikamente verabreicht haben, so die Staatsanwaltschaft. Propofol und Sucinylcholin wird üblicherweise vor der Sedierung und Intubation eingesetzt - das war aber bei den beiden Verstorbenen nicht der Fall. Außerdem war von den Medikamenten nichts in den Krankenakten vermerkt. „Es muss davon ausgegangen werden, dass Mosca die oben genannten Drogen nicht aus Unachtsamkeit, Unvorsichtigkeit oder unentschuldbarer Unerfahrenheit verabreicht hat - sondern im vollen Bewusstsein seines Verhaltens und mit dem Willen zu töten“, erklärte der Richter laut der Zeitung „Il Messaggero“.
Chat zwischen Krankenschwestern ließ Fälle auffliegen
Die Fälle seien von einer Krankenschwester aufgedeckt worden. Ein Chat von Mitarbeiterinnen könnte dem Chefarzt zum Verhängnis werden: „Ich bin nicht bereit, Patienten zu töten, nur weil er ein paar Betten frei machen will“, stand in einer Nachricht von einer Krankenschwester an eine Kollegin. Der beschuldigte Mediziner wurde suspendiert und bestreitet die Vorwürfe.
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