„Krone“-Sonderausgabe
Die Macht der Worte: 100 Jahre Hans Dichand
Nur ein Journalist zu sein, das genüge ihm, betonte Hans Dichand stets zu Lebzeiten. Dieser Tage wäre er 100 Jahre alt geworden, Anlass für uns, dem legendären Zeitungsmacher eine ganze Ausgabe der „Krone bunt“ zu widmen. Vieles, was er gesagt oder geschrieben hat, ist heute aktueller denn je. Herausgeber Christoph Dichand gedenkt in der aktuellen Ausgabe der „Krone bunt“ (24. Jänner) seinem Vater, dem Meinungs- und Medienmacher Hans Dichand.
„Es ist die Passion, dabei zu sein, eine Meinung zu haben und die so auszudrücken, dass sie gelesen wird!“ Das hat ihn angetrieben, aber niemals Macht, die man ihm gerne unterstellte, da bleibe er lieber zu Hause und streichle seinen Hund, distanzierte er sich davon. Wem die Macht zu nahe kommt, der lässt sich leicht von ihr korrumpieren.
Vielleicht zitierte Hans Dichand deswegen so gerne die weltberühmte Historikerin Barbara Tuchmann. Zweimal mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, beschreibt sie in ihrem Buch „Die Torheit der Regierenden“, wie selbstverliebt Politiker oft am Wählerwillen vorbeiregieren. Beispiele dafür gab und gibt es auch bei uns viele: Zwentendorf, Hainburg, internationale Abkommen der EU, wie TTIP oder Mercosur. Die „Krone“ stand dabei auf der Seite ihrer Leserinnen und Leser, versuchte, berechtigten Anliegen Gehör zu verschaffen.
Mit den Mächtigen im Staate führte das zwangsläufig zu Konflikten. Hans Dichand beschreibt in seinen Memoiren „Im Vorhof der Macht“, wie sich die Apparate des Justizministeriums unter Dr. Christian Broda und der damals noch einflussreichere ÖGB gegen die „Krone“ in Bewegung setzten, wie sie versuchten, die Zeitung in Besitz zu nehmen, und er selbst durch gerichtliche Verfügung als Chefredakteur abgesetzt wurde, freilich hielt der Beschluss nur wenige Tage.
Die Redaktion der Kronen Zeitung ist einzig ihren Lesern verpflichtet. Die Unabhängigkeit ist ein Vermächtnis Hans Dichands, und wir werden sie bewahren. Koste es, was es wolle.
Christoph Dichand, Herausgeber
Die heutigen Machtapparate sind längst nicht so ideologisch und völlig unintellektuell: Nationalbanken drucken Geld ohne Ende, die Märkte werden mit billigen Krediten geflutet. Das spült Erscheinungen nach oben, wie sie nur in Finanzblasen entstehen. So konnte es geschehen, dass der Kauf der „Krone“ zum schmackhaften Köder wurde, ausgelegt in Ibiza von einer vermeintlichen Oligarchen-Nichte. Angebissen hat ein machtgeiler Politiker.
Eine böse Falle, aber ist die Wirklichkeit besser? Aufgeblasene Geldkonglomerate suchen die Nähe der Politik und greifen, allerdings erfolglos, nach der „Krone“. Die Redaktion der Kronen Zeitung ist einzig ihren Lesern verpflichtet. Die Unabhängigkeit ist ein Vermächtnis Hans Dichands, und wir werden sie bewahren. Koste es, was es wolle.
Christoph Dichand, Kronen Zeitung
Wer war Hans Dichand, wie hat er das Land und die Kronen Zeitung geprägt? Wer waren seine Wegbegleiter und wie bleibt er seiner Familie und Österreich in Erinnerung? Das alles und mehr lesen Sie am Sonntag in Ihrer „Krone bunt“!
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