Vorbild St. Valentin

Beim Impfen heißt es vorerst: Bitte warten!

Nachrichten
19.01.2021 11:02

Viele Bundesländer starteten bereits eine Impfanmeldung für die restliche Bevölkerung. In  St. Valentin (NÖ) plant man eine eigene Impfstraße. OÖ hingegen scheitert bei Terminvergabe.

In mehreren Bundesländern kann man sich bereits für die Covid-19-Impfung anmelden – egal, wie alt man ist. Zwar wird der Großteil der Bevölkerung wohl erst im zweiten Quartal geimpft, in NÖ ist aber schon jetzt eine Registrierung unter impfung.at möglich.

Ärmel hochkrempeln
Die Hausärzte in St. Valentin krempeln deswegen bereits die Arme hoch. „Wir sind im Gespräch mit der Bürgermeisterin, dem Roten Kreuz und der Feuerwehr. Wir wollen eine Impfstraße einrichten!“, berichtet der Allgemeinmediziner Stefan Matura. „Sobald Impfstoff da ist, werden Ärzte in St. Valentin rund um die Uhr alle impfen, die das wollen.“

Im Volksheim oder Kulturzentrum
Die Impfstraße könnte im Volksheim oder Kulturzentrum unterkommen, die Entscheidung fällt demnächst. Dass alle Bürger zentral geimpft werden, findet er sinnvoll: „Wenn der Impfstoff aufbereitet ist, soll er nicht mehr transportiert, sondern rasch verbraucht werden.“ Auch Transportdienste für Menschen, die nicht mobil sind, will man anbieten.

Derzeit keine Anmeldung für Restbevölkerung
Seit vergangener Woche können sich Oberösterreicher über 80 Jahre, die nicht in einem Heim leben, für eine Impfung registrieren. Der Startschuss für die Anmeldung dazu verlief äußerst holprig – eine IT-Panne und dauerbesetzte Telefonleitungen machten vielen Senioren einen Strich durch die Rechnung – die „Krone“ hat berichtet. Allen anderen Oberösterreichern unter 80 bleibt hingegen lediglich ein „Newsletter“ als Trostpflaster. Eine Anmeldeplattform oder gar eine Hotline für Vormerkungen ist aktuell nicht geplant. „Das hängt stark davon ab, wann und wieviel Impfstoff wir vom Bund zur Verfügung gestellt bekommen. Wenn ein Impfen weiterer Gruppen breit möglich ist, wird es ein Anmeldesystem geben“, heißt es vom Krisenstab auf Anfrage der „Krone“.

Sogar 20 Prozent weniger Impfstoff
Bisher wurden 14.400 Impftermine in OÖ fixiert. Weitere 21.000 Menschen über 80, die bereits angemeldet sind, aber noch keinen Termin haben, müssen warten. Die schlechte Nachricht: Pfizer, der Hersteller des Biontech-Impfstoffs, kämpft mit Lieferproblemen. Konkret erhält Österreich 20 Prozent weniger des sehnsüchtig erwarteten Schutzes. In Wels macht sich der Mangel an Impfstoff bereits jetzt eklatant bemerkbar. Von den rund 3000 über 80-Jährigen können gerade einmal 18% geschützt werden. Wer nicht sofort dran kommt, ist wahrscheinlich erst im März an der Reihe.

Warten auf neue Impfdosen
„Zusätzliche Impftermine können erst dann wieder vergeben werden, wenn neue Impfdosen zur Verfügung stehen“, sagt Impfkoordinator Franz Schützeneder. Damit bereits zugesagte Impftermine halten, wurden Umschichtungen vorgenommen. Eine kleine Tranche des neuen Moderna-Impfstoffes soll die Auswirkungen zumindest abfedern. Bereits gestern angeliefert wurden die Impfstoffe in das Neue Rathaus der Stadt Linz. Hier wird heute um 7.30 Uhr der erste Linzer Senior geimpft. Bis Freitag bekommen bis zu 260 Personen täglich den wertvollen Piks. In Summe werden in den kommenden zwei Wochen rund 2010 Impfungen für Menschen über 80 abseits von Heimen durchgeführt.

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