Am 27. Dezember wurde in Österreich die erste Corona-Impfung verimpft. Der Start war holprig - jetzt scheint Bewegung in die Sache gekommen zu sein. Die Impfstrategie erklären Dr. Eva Höltl, Sprecherin von „Österreich impft“, sowie der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker bei „Moment Mal“ mit Damita Pressl.
„Seitdem wir klargestellt haben, wer welche Aufgaben hat, funktioniert es tadellos“, lobt Gesundheitsstadtrat Hacker die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern. Die Startschwierigkeiten beim Impfen dürften geklärt sein. Es gibt zumindest bis Ende März einen Fahrplan. „Es ist unstrittig, wer zuerst drankommen sollte“, so Dr. Höltl, „da gibt es auch einen ganz großen Konsens in der Bevölkerung.“
Die Reihung sei selbsterklärend - Alten- und Pflegeheime zuerst, dann breitere Risikogruppen. „Man kann über die Details natürlich trefflich streiten“, sagt Höltl in Anspielung darauf, dass Spitzensportler der Allgemeinbevölkerung vorgezogen werden sollen.
Hacker gibt hier zu bedenken: „Da sind wir weit entfernt davon.“ Sobald genügend Impfstoff im Land sei, würde es „eher um die Frage gehen, wer welche Zielgruppe anspricht, und weniger um die Reihenfolge“. Im Klartext: Der spätere Fahrplan kann sich, je nach Verfügbarkeit des Impfstoffes, noch ändern.
Eingerechnet sind im jetzigen Plan jene Dosen, die lagernd sind, und das bis Ende März. Auch hier wird es Nachbesserungen geben. Denn im Laufe der nächsten Tage wird feststehen, wie viel der Hersteller Moderna liefern kann. Wie viele Menschen hiermit zusätzlich geimpft werden können, sagt Hacker noch nicht: „Ich gehöre zu denen, die gerne erst dann gackern, wenn das Ei schon gelegt ist.“
Mit Ende Jänner oder Anfang Februar ist mit der Zulassung der Astra Zeneca-Impfung zu rechnen und damit mit einer weiteren Anpassung. „Das wird der Impfstoff für den niedergelassenen Bereich“, so Hacker, er sei nämlich besonders einfach in der Logistik und im Transport.
Aussuchen werde sich niemand den Impfstoff können, so Hacker, sondern dies werde je nach Eignung des Stoffes und Impfstelle entschieden. Der Pfizer-Impfstoff etwa sei so fragil, dass er wohl nur im institutionellen Bereich zur Anwendung kommen werde (mehr zu den einzelnen Impfstoffen lesen Sie hier).
Wiener können sich ab Montag vormerken lassen
Vormerken lassen kann man sich in Wien jedenfalls ab Montag, und zwar online oder per Telefon unter 1450. Das gilt für alle in Wien, nicht nur für Risikogruppen. Für den Ersttermin werden die Registrierten dann kontaktiert; wann der zweite Stich erfolgt, wird beim ersten Termin ausgemacht. Schwangere und Kinder unter 16 sind aufgrund mangelnder Untersuchungen in diesen Zielgruppen zunächst ausgenommen, Menschen mit schweren Vorerkrankungen sollten die Impfung mit dem behandelnden Facharzt abklären, sagt Höltl.
Einig sind sich Höltl und Hacker: Die Zwischenzeit müsse man nützen, um die Fragen der Bevölkerung zu beantworten. „Es ist sehr verständlich, dass die Menschen zurückhaltend und vorsichtig sind“, sagt Hacker. Dennoch müsse das Ziel sein, möglichst viele Menschen zu impfen, denn, so Höltl: „Für jeden, der geimpft ist, ist die Pandemie vorbei.“
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