Die Angst, der 33-jährige Schwede mit Wurzeln in der US-Metropole Philadelphia müsse die Karriere beenden, hing einige Zeit bedrückend wie ein dichter Nebelschleier über der Mozartstadt. Mit unbändigem Einsatzwillen kämpfte sich die stets lächelnde Nummer eins der Bullen jedoch zurück. Am Montag vor 14 Tagen durfte Eddie erstmals wieder mit der Mannschaft trainieren: "Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Denn das Aufbautraining an Ergometer und Laufband in Thalgau war trocken. Jetzt kann ich sogar schon wieder die scharfen Schüsse von Roman Wallner mit links abwehren. Schmerzfrei!"
Mehr Muskeln als Vorwand fürs Shopping
Der Arbeitseifer beim Krafttraining brachte für Gustafsson neben gestiegener Fitness aber auch einen anderen Vorteil mit sich. Da alleine der linke Fuß drei Kilo an Muskelmasse zugelegt hatte, musste der modebewusste Athlet sein Jeans-Repertoire auf Vordermann bringen. "Das war der beste Vorwand, um in der Getreidegasse Shoppen zu gehen", schmunzelte der schlanke Kicker bei einer Dose Red Bull im Carpe Diem. Doch nicht nur die Liebe für feinen Zwirn erweckte beim zehnfachen Teamkeeper Schwedens den Eindruck von Jugendlichkeit. Am Handy spielte Eddie unterwegs "Super Mario", mit seinen beiden Söhnen William und Quiency zu Hause am PC. Zwischendurch darf‘s zu den Klängen von Hip Hop oder House-Musik auch etwas lauter werden.
"Noch stärker und fitter als vor der Verletzung"
"Ganz ehrlich, ich fühle mich gar nicht wie 33. Ich glaube, ich bin sogar noch stärker und fitter als vor der Verletzung", zeigte sich Eddie überzeugt. Seine Überzeugung und Lockerheit drückt sich auch in der Beliebtheit aus. Schon nach wenigen Wochen gab der Farbige Interviews in tadellosem Deutsch: "Die Sprache eines neuen Landes anzunehmen, ist für mich einfach der wichtigste Schritt am Weg zur Integration!"
Mehr Platz auf Gustafsson-Terrasse für Feiern
Auf "Salzburgerisch" will der Goalie 2011 bei seinem Comeback auch sein Team wieder zum Meistertitel in der Bundesliga führen. Ideen für Siegespartys liegen im Haus in Aigen jedenfalls schon in der Schublade. "Im Sommer haben wir die Terrasse erweitert. Da gibt’s nun genügend Platz, um eine ganze Mannschaft zu verköstigen", erklärte der große Barbecue-Fan voller Vorfreude. Dann ist’s wohl nur mehr eine Frage der Zeit, bis sich Salzburgs Fußballer im Hause Gustafsson - "smaklig måltid" - Guten Appetit wünschen!
von Valentin Snobe, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.