Alarmierende Zahlen

„Jude“ als Schimpfwort an Grazer Schulen

Steiermark
11.12.2020 17:01

Diese Entwicklung ist beängstigend! Nicht erst seit der Attacke auf den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde in Graz im August ist klar, dass der Antisemitismus in der Steiermark am Vormarsch ist. Bis September gab es heuer bereits 16 derartiger Vorfälle. Die Stadt Graz startet deswegen jetzt ein neues Projekt und will mit der Prävention schon bei den Kleinsten beginnen.

Bis 30. September gingen heuer 16 antisemitische Vorfälle bei der Antidiskriminierungsstelle Steiermark ein - dazu kamen 194 Meldungen mit NS-Bezug. „Der Antisemitismus hat zugenommen - wer das leugnet, gefährdet unsere Gesellschaft“, sagt Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner und stellt klar, dass es egal sei, „ob diese Tendenz von links, rechts oder von Zugewanderten kommt“.

Comic als Prävention
Im Beisein von Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler hat er mit Elie Rosen, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Graz, das Projekt „Gemeinsam gegen Antisemitismus“ präsentiert. Begonnen werden soll bei den Kleinsten, denn in Grazer Schulhöfen wird die Bezeichnung „Jude“ längst wieder als Schimpfwort verwendet. Künftig soll jedes Volksschulkind die Synagoge besuchen. Dazu wird etwa ein Comic das jüdische Leben erklären, und für Ältere werden Führungen durch die Synagoge angeboten. 180.000 Euro lässt sich die Stadt dieses Projekt in den nächsten drei Jahren kosten.

Umstrittener Völkerrechtler weiter im Menschenrechtsbeirat
Rosen zeigt sich ob der Initiative erfreut - weniger darüber, dass mit dem Völkerrechtler Wolfgang Benedek weiter jemand im Menschenrechtsbeirat der Stadt sitzt, der Verbindungen zur Anti-Israel-Bewegung BDS pflegt. „Ich kann nur meine Forderung nach der Entfernung aus dem Beirat erneuern - passiert das nicht, kann sich jeder selbst seine Meinung bilden.“

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