Autor Quinn schwärmt:

„Klopp wäre ein viel besserer Premierminister“

Fußball International
16.11.2020 10:01

Es liest sich wie eine Huldigung. Anthony Quinn, ein Mitt-Fünfziger und leidenschaftlicher Liverpool-Fan, widmet Jürgen Klopp ein eigenes Buch. In Teenager-ähnlicher Schwärmerei verehrt er den Heilsbringer der „Reds“ geradezu hymnisch - und traut ihm in einem PR-Interview zum Buch sogar den Job als Englands Premierminister zu. Den Job würde Klopp nämlich „viel besser als unser derzeitiger“ (Boris Johnson, Anm.) ausüben.

„Klopp hat ein Gespür dafür, Menschen zu inspirierend und mit ihnen zu kommunizieren“, sagt Anthony Quinn: „Manchmal wünschte ich, er wäre unser Premierminister.“ Quinn, Romanautor und seit Jahrzehnten Liverpool-Fan, macht aus seiner hingebungsvoll-naiven Bewunderung für Klopp auch gar kein Hehl. Noch bevor „Kloppo“ am 9. November 2015 als neuer Chefcoach an der Anfield Road präsentiert wurde, hatte der Buch-Autor von ihm geträumt. „Jürgen, möge deine Regentschaft in Anfield lang und glücklich sein!“, schreibt er in sein Tagebuch.

Liebeserklärung an Klopp
„Klopp. Eine Liebeserklärung an einen Trainer und seinen Verein“, heißt das Buch, das sich stellenweise wie eine Hagiographie Klopps liest. Systematisch und immer wiederkehrend zieht Quinn darin Vergleiche zwischen Klopp und einem anderen Liverpooler-Heilsbringer: Bill Shankly, von 1959 bis 1974 Trainer an der Anfield Road. Unter seiner Regentschaft wurde über dem Stiegenabgang ins Stadioninnere das sagenumwobene Schild mit der Aufschrift „This is Anfield“ angebracht. Die Erstversion der Tafel mit der Aufschrift „Welcome to Anfield“ soll Shankly abgeschmettert haben. Die Gegner sollen sich schließlich nicht wohlfühlen, sondern Angst eingeflößt bekommen. Das ist aber nur eine Facette der Legende Shanklys. So nebenbei führte der Schotte Liverpool 1962 in die damalige First Division und dort 1964, 1966 und 1973 jeweils zum Meistertitel.

Klopp, der Alleskönner
Wie Shankly wird Klopp im Buch als Papst-ähnliche Gestalt dargestellt, nur lockerer: Shankly, der bärbeißige Erfolgsgarant, Klopp der humorvolle Charismatiker, der selbst in der Schlangengrube Premier League mit Lockerheit zu glänzen weiß. Dass er sich bei der Antrittspressekonferenz als „The Normal One“ bezeichnete, ließ ihm flugs die Herzen der Journalisten zufliegen. Auch vermochte Klopp diese gleich zu Beginn gerissen um den Finger zu wickeln. „So viele Leute haben mir von der britischen Presse berichtet. Es liegt also an euch: Straft sie alle Lügen“, flachste er bei eben jener Pressekonferenz. Für den Buchautor nur einer von vielen Belegen für Klopps liebenswürdige Gerissenheit: „Die anwesenden Journalisten waren von jemandem entwaffnet worden, der sie dabei auch noch auf den Arm nahm - und sie liebten es.“

Die Botschaft des Buches ist klar: Klopp, der weltmännische Alleskönner, der noch dazu das Leben liebt und an allem Spaß hat. „Klopp ist ein ungewöhnlicher Fußballtrainer“, sagt Autor Quinn im Interview mit dem Verlag: „Er hat einen wirklich faszinierenden und fesselnden Charakter - er ist ein Unikat. Wenn man ihm zuhört, hat man den Eindruck, er könnte alles sein, was er möchte: ein Talkshow-Moderator, ein Filmregisseur, ein politischer Führer, ein Menschenrechtsaktivist.“ Und sogar englischer Premierminister.

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(Bild: KMM)



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