13.10.2020 15:50 |

14 Jahre Rechtsstreit

Gemeinde muss für Häuser auf Mülldeponie zahlen

Eine scheinbar unendliche Geschichte geht nun doch zu Ende. Sie erzählt von drei Familien aus Rietz im Tiroler Oberland, deren Häuser zu versinken drohten. Die Gemeinde hatte ihnen Baugründe auf einer ehemaligen Mülldeponie verkauft. Seit 14 Jahren wird gerichtlich gestritten. Jetzt können die Familien endlich aufatmen.

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In den 1990er Jahren kauften die Familien die Grundstücke und erfüllten sich den Traum vom Eigenheim. Bald war es ein Albtraum: Riesige Risse zogen sich durch die Wände, die Gebäude drohten zu versinken. 2006 erfuhren die Betroffenen, dass ihre Häuser auf einer alten Mülldeponie stehen. Auf den Schock folgte ein zermürbender Rechtsstreit.

Gemeinde weigerte sich zu zahlen
Die Gemeinde Rietz weigerte sich, Entschädigung zu zahlen. Mithilfe der Arbeiterkammer Tirol klagten die Familien. 2013 dann ein Etappensieg: Das Oberlandesgericht stellte fest, dass die Gemeinde 620.393 Euro an Schadenersatz zahlen muss und auch für künftige Schäden haftet. Doch da bremste die Gemeinde wieder. Denn mittlerweile war klar, dass die Häuser abgebrochen und wieder neu aufgebaut werden müssten.

Auseinandersetzung endet mit einem Vergleich
2015 blieb wieder nur der Gang zu Gericht. Jetzt ist laut AK der Streit beigelegt. Die Gemeinde zahle in einem Vergleich gegen Rückgabe der Grundstücke noch einmal pauschal eine Million Euro, heißt es. AK-Präsident Erwin Zangerl zeigt sich zufrieden, merkt aber an: „Es war ein unnötig in die Länge gezogener Rechtsstreit.“

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