Zahlreiche Einsätze

Föhnsturm fegte mit bis zu 175 km/h über Tirol

Tirol
04.10.2020 08:09

Schäden blieben nicht aus, doch insgesamt kam Tirol mit einem „blauen Auge“ davon - so fällt die Bilanz der Einsatzkräfte nach dem Föhnsturm aus. Die heftigsten Böen registrierten die Meteorologen am Innsbrucker Patscherkofel mit 175 km/h. Den gefährlichsten Vorfall gab es in Rum: Ein kleinerer Baum traf eine 12-Jährige.

Herbstliche Föhnwetterlagen sind in Nordtirol normal – „dieses Ereignis zählte aber doch zu den etwas heftigeren“, bilanzierte Meteorologe Alfred Neururer von der ZAMG Innsbruck. Auch abseits der Berge blies der Föhn enorm: 118 km/h im Innsbrucker O-Dorf (Messstelle allerdings auf einem Hochhaus), 95 km/h am Flughafen, 85 km/h am Brenner, 75 km/h in Hochfilzen. Parallel dazu „heizte“ der Föhn ordentlich ein – fast sommerliche 24 Grad Samstagmittag in Söll!

Tochter unter einem Baum liegend entdeckt
Der Sturm blieb nicht ohne Folgen: In Rum hielt sich ein Mädchen (12) Freitag gegen 19.35 Uhr vor einer Wohnanlage auf, seine Mutter wurde durch einen Schrei aufmerksam und entdeckte ihre Tochter unter einem umgestürzten Baum. Laut Polizei hatte er einen Stammdurchmesser von rund 20 Zentimetern. Die Zwölfjährige wurde in die Klinik eingeliefert, sie kam relativ glimpflich davon.

Die Feuerwehren waren vor allem im hinteren Zillertal beschäftigt – gegen 7.30 Uhr in Brandberg: Mehrere Bäume stürzten auf eine Gemeindestraße, wodurch auch die Leitschiene beschädigt wurde. An einer weiteren Straße wurden ein abgestellter Tieflader sowie ein Zaun einer Firma durch umgefallene Bäume beschädigt.

Heftiger Föhnsturm riss Teile von Dächern weg
In Ginzling demolierte ein umgestürzter Baum einen Pkw, in Tux und in Gerlos wurden Teile von Dächern weggerissen, beim Campingplatz in Gerlos traf ein Baum ein Auto.

In Schwendau machte ein umgestürzter Baum beim Spielplatz die Sperre des Radweges nötig. Der Schwazer Vize-Bezirksfeuerwehrkommandant Hansjörg Eberharter spricht aber davon, dass man mit „blauem Auge“ davongekommen sei. „Hauptsache, es gab keine Verletzten.“

Nach dem Sturm sorgte starker Regen am Samstag für Überflutungen. In Gschnitz trat der Ortsbach über die Ufer, auch im Stubai gingen Bäche über.

Andreas Moser, Kronen Zeitung

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