"Schuld" an dem drohenden Kahlschlag unter den steirischen Fahrdienstleitern ist eine neue Betriebsfernsteuerzentrale, die nun in Villach errichtet wird: Eine technische Neuerung, mit der ab 2016 Weichen, Signale und auch Züge von Kärnten aus ferngesteuert werden können. Bis zu 200 Millionen Euro werden in dieses Mega-Projekt der ÖBB investiert, das vor allem zwei Verbesserungen bringen soll: Der Fahrplan soll sekundengenau eingehalten und das Service für die Passagiere verbessert werden.
Bis zu 150 Angestellte betroffen
An sich eine tolle Sache - würde sie nicht zulasten des Personals gehen. Genau das befürchten jetzt aber Gewerkschafter und viele Mitarbeiter. Da die Steiermark über keine eigene Betriebszentrale verfügen wird, könnten, so deren Befürchtung, bis zu 150 Fahrdienstleiter überflüssig sein. Der "Rotkappler" mit der Trillerpfeife wird wohl bald vom Bahnhof verschwinden, nur noch eine Handvoll Haltestellen würden mit Fahrdienstleitern besetzt sein.
"Fahrdienstleiter werden in anderen Bereichen eingesetzt"
"Auch Bruck, Leoben und sogar die Landeshauptstadt wird es über kurz oder lang treffen", stöhnt ein Insider im "Krone"-Gespräch. Der drohende Sparkurs sorge aktuell für große Beunruhigung und Verunsicherung. Tatsächlich werde die erste obersteirische Strecke ab 2016 von Villach aus geregelt, bestätigen die ÖBB. Die Behauptung, Jobs würden wackeln, verweist Sprecher Walter Mocnik aber ins Reich der Fantasie: "Qualifiziertes Personal wird immer gebraucht. Fahrdienstleiter werden dann in anderen Bereichen eingesetzt."
von Gerhard Felbinger und Gerald Schwaiger, "Steirerkrone"
Symbolbild
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