Der 48-Jährige hatte die beiden Verdächtigen in einer Firma in Graz-Eggenberg kennengelernt und sich nach Geschäftsmöglichkeiten mit afrikanischen Ländern erkundigt. Dann kam es laut Exekutive zu einem Treffen in einem Hotel, im Zuge dessen die Schwarzafrikaner dem Kaufmann eine unfassbare Story auftischten: Sie hätten fünf Millionen Euro Bargeld aus ihrer Heimat nach Europa eingeführt - aus "Sicherheitsgründen" schwarz eingefärbt. Denn immerhin gehöre das Geld einem afrikanischen Minister.
"Waschvorgang" demonstriert
Dieses Geld müssten sie nun wieder "rein waschen": Mit einer 100-Euro-Banknote sollen die Verdächtigen dem 48-Jährigen daraufhin demonstriert haben, wie so ein "Waschvorgang" funktioniert. Der Schein wurde laut Kriminalisten zwischen zwei eingefärbte Noten gelegt, mit Chemikalien behandelt und in Alufolie eingewickelt. Danach wurde das Paket unter Druck belastet, geöffnet und in eine Lösung ins Waschbecken gegeben. Anschließend wurden die Scheine noch mit einer anderen Lösung bespritzt und siehe da: Drei "saubere" 100-Euro-Scheine kamen zum Vorschein.
Einziger Haken an der Sache: Man brauche für jeden dieser Vorgänge - aus technischen Gründen - einen neuen uneingefärbten Geldschein. Und da käme nun der Kaufmann ins Spiel...
Grazer ließ sich vorerst überzeugen
Der Grazer zeigte sich laut Beamten vorerst gutgläubig: Er willigte ein, 50.000 Euro zu besorgen. Als Gegenleistung sollte er zwei Drittel des "gewaschenen" Betrages erhalten. Nach einigen Telefonaten kam es dann am Montagabend zu einem neuerlichen Treffen, bei dem der 48-Jährige die 50.000 Euro angeblich schon übergeben wollte. Doch plötzlich verlangten die Schwarzafrikaner 250.000 Euro, darunter würden sie nicht "waschen".
Vier Verdächtige festgenommen
Abermals wurde ein Termin vereinbart, doch zu diesem Treffen sollte es nicht mehr kommen: Der Geschäftsmann hatte schließlich doch noch berechtigte Zweifel an der Sache bekommen und die Polizei verständigt. Die Beamten nahmen daraufhin insgesamt vier Verdächtige in ihrem Hotel fest - einen 31-jährigen Kameruner, einen 56-Jährigen aus dem Kongo sowie zwei weitere Kameruner (50 und 29 Jahre alt) mit französischer Staatsbürgerschaft. Die fünf Millionen Euro aus Afrika haben freilich nie existiert.
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