Hysterie um Pandemie

Angstpsychose durch Corona: Ehefrau attackiert

(Bild: Martin A. Jöchl)

„Die Corona-Hysterie hat mich mitgenommen“, sagt der Angeklagte, „dazu die Verschwörungstheorien und apokalyptischen Prophezeiungen.“ Das war zu viel für den 52-Jährigen. Er attackierte seine schlafende Frau mit einem Schlagstock und verletzte sie schwer – Stimmen hätten es ihm befohlen.

30 Jahre ist der Angestellte verheiratet. Eine glückliche Ehe, wie beide betonen. Doch die Anfang März beginnende Corona-Krise löste eine Angstpsychose aus und hat den Mann total durcheinandergebracht: „Ich konnte eine Woche lang nicht schlafen. Dann habe ich plötzlich Stimmen gehört, die sagten: ,Du hast eine heilige Mission, du bist ausgewählt, du musst die Welt retten‘.“

„Ich muss dich von Satan befreien“
Anfangs versuchte sich der Mann dagegen zu wehren, doch dann nahm er einen Schlagstock und attackierte die schlafende Frau. „Ich muss dich von Satan befreien“, sagte er. Die Gattin, die schwere Verletzungen erlitten hat, entgegnete: „Du musst mich von gar nichts befreien. Ich fahr ins Spital und sag, ich bin gestürzt.“ Doch der wahre Grund für die Verletzungen wurde bekannt.

Jetzt bittet Anwalt Alfred Boran im Namen des Opfers: „Sie will ihren Mann wieder daheim haben. Das ist ihr Wunsch.“ Das Gericht in Wiener Neustadt (NÖ) spricht eine bedingte Einweisung aus, wie Verteidiger Matthias Burger es beantragt hat. Der Mann wurde unter der Auflage entlassen, dass er Medikamente nimmt. Bei der Frau wohnen darf er vorerst nicht.

Peter Grotter, Kronen Zeitung