Bemerkenswerte Geste

Fußball-Legende nimmt Flüchtling bei sich auf

Fußball International
03.09.2020 12:07

Er oder sie weiß noch nichts davon, aber in einer Woche wird sich das Leben eines Flüchtlings drastisch verändern. Und zwar dank Gary Lineker (59) - seines Zeichens WM-Torschützenkönig von 1986, England-Teamlegende und Twitter-König. Er entschied sich dazu, einen Flüchtling bei sich zu Hause in seiner vier Millionen Pfund„schweren“ Residenz in Surrey aufzunehmen.

Lineker war zuletzt auf eine Aktion von der britischen Organisation „Refugees at Home“ („Flüchtlinge zu Hause“) aufmerksam geworden - und entschied sich, die Aktion tatkräftig zu unterstützen. Bei der Tätigkeit von „Refugees at Home“ geht es vor allem um Menschen aus Syrien, Afghanistan, Irak und Somalia.

„Ich habe viel Platz“
„Ob ich Druck verspüre? Gar nicht. In den letzten Jahren hatte ich immer viele Kontakte zu Flüchtlingen. Ich habe Dutzende von ihnen kennengelernt, vor allem durch den Fußball. Und diese Kinder haben mich wirklich beeindruckt, sie sind für jede Hilfe dankbar. Ich bin mir sicher, dass das gutgehen wird. Meine Kinder sind schon alle erwachsen, ich habe viel Platz und würde gerne helfen. Ich freue mich darüber“, sagte der womöglich berühmteste England-Stürmer aller Zeiten der Zeitung „Mirror“.

Lineker ließ sich vor drei Wochen als Unterkunft-Geber registrieren und rechnet jetzt damit, dass er bald jemanden zugeteilt bekommen wird. „Ich glaube, dass wir den Flüchtlingen viel schulden. Die meisten Menschen hatten irgendwann Flüchtlinge als Vorfahren.“ Und setzte fort: „In der Coronavirus-Krise haben sie diesem Land so viel gegeben. Mit ihrer Arbeit im Gesundheitssystem oder als Betreuer und Helfer.“

An junge Menschen gewöhnt
„Ich bin an junge Menschen bei mir zu Hause gewöhnt“, so Lineker. „Ich habe selbst vier Kinder, alle über 20 Jahre alt, und glauben Sie mir: Ich bin mir sicher, dass sich unser Gast besser benehmen wird, als sie“, lachte der Ex-Star von Leicester, Everton, Tottenham, Barcelona und Nagoya, der derzeit als Fußball-Experte bei der BBC arbeitet.

Die jüngsten Nachrichten vom Tod eines sudanesischen Flüchtlings, Abdulfatah Hamdallah, im Ärmelkanal setzten ihm zu und gaben einen entscheidenden Impuls. „Es war sehr traurig zu sehen, was passiert. Zusehen, wie Menschen sterben, erschien mir unmöglich: Also entschied ich mich zu handeln. Man muss sich nur vorstellen, was wäre, wenn London bombardiert werden würde. Dann müssten wir auch fliehen - niemand würde uns akzeptieren, niemand würde uns mögen, jeder würde uns hassen“.

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(Bild: KMM)



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