Kraft der Mitte

Der Frauenbauch muss keinen Sixpack haben

Gesund
08.09.2010 15:55
"Ein schöner Frauenbauch kann, muss aber keinen Sixpack haben", sagt der ganzheitliche Wiener Fitnesscoach Ronny Kokert. Im Video zeigt er deshalb gemeinsam mit Fitnesstrainerin Virginia Chevalier die effektivsten Bauchübungen für Frauen, die für Kraft sorgen, den Bauch flacher, aber nicht unweiblicher werden lassen.

Kokert ist Kampfsportkünstler und Erfinder des sogenannten "Shinergy"-Trainingskonzepts, bei dem Elemente asiatischer Kampfkunst, Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstraining mit Meditation und Atemtechnik harmonisch ineinander fließen. Weil eine starke Mitte für alle Sportarten und auch für ein Wohlfühlen im Alltag wichtig ist, hat der 40-jährige Lehrbeauftragte der Uni Wien sich besonders mit dem Thema befasst.

Im Gespräch hat er uns erklärt, warum besonders Frauen ihr Bäuchlein nicht als "Feind" betrachten sollten, den es brutal wegzutrainieren gilt: "Der Bauchmuskel schützt ja nicht nur die Wirbelsäule bei Belastung, Sport und im Alltag", so der Fitnesscoach, "sondern er ist gleichzeitig auch das Zentrum der Intuition und der ursprünglichen Weisheit. Buddha wurde immer symbolisch mit einem dicken Bauch dargestellt. Ein dicker Bauch steht für viel Weisheit." Also soll man die Wampe einfach gedeihen lassen?

"Sixpack strukturiert und kontrolliert"
So war das freilich nicht gemeint, und es würde kaum zu einem Fitnesstrainer wie Kokert passen: "Idealform wäre ein flacher, kräftiger und gleichzeitig entspannter Bauch, der die Entwicklung innerster Kraft fördert und das gleichzeitige Zulassen von Gefühlen und Emotionen erlaubt", erklärt er seinen ganzheitlichen Ansatz.  "Dass heutzutage immer mehr Frauen es darauf anlegen, einen Sixpack zu bekommen, zeigt auf eine sehr eindeutige Weise, dass auch dieses letzte Zentrum der weiblichen Intuition strukturiert und kontrolliert werden will, und dagegen gilt es anzukämpfen", sagt er.

Um Verhärtungen der Bauchmuskulatur zu vermeiden, gebe es eine Übung, die man am Tag Millionen Mal wiederholen kann. Immer und überall. "Die Bauchatmung, die natürlichste Atmung, die man als Kind hat, die man dann aufgrund von Fehlhaltungen, Verspannungen und Stress verlernt. Die Bauchatmung wieder zu erlernen, trainiert und entspannt den Bauchmuskel gleichzeitig", verspricht er. Wir zeigen das im Video auch vor.  

DIE Übung, um die Bauchmuskeln zu stärken
Ebenfalls im Video siehst du eine Übung, die Kokert als DIE Übung schlechthin für eine starke Mitte, die auch für Anfänger geeignet ist, bezeichnet. Die sogenannte Brücke im Unterarmstand. "Dazu muss man sagen, dass der Bauchmuskel hauptsächlich stützende Funktion hat und dementsprechend ein tonischer Muskel ist, der statische Arbeit leistet und sich nicht verkürzen muss wie andere Muskeln, die sich im Alltag oder Sport bewegen", erklärt er.

Ausgeführt wird die Übung so: Auf einer Matte im Unterarmstand den Körper abheben und stabilisieren. Bauch, Hüftbeuger und Beinstrecker sind aktiviert. Für Kokert wird der Bauch mit dieser Übung gemäß seiner natürlichen Funktion und seiner Verbindung zum Rücken trainiert.

Er sagt: "Es gibt eine Untersuchung, die empirisch eindeutig nachweist, dass die Zeit, wie lange man diese Position halten kann, und das Auftreten von Rückenschmerzen signifikant zusammenhängen. Leute, die diese Postion 90 Sekunden halten können, haben signifikant weniger Rückenbeschwerden als Leute, die sie nicht halten können." Sein Tipp: "Für den Anfang sollte man die Übung zwei-, dreimal die Woche regelmäßig durchführen. Die Übung nicht bis zur Erschöpfung machen, sondern ganz entspannt, langsam die Zeit steigern bis zu 90 Sekunden. Länger muss man das nicht halten."

Die richtige Ausführung der Übungen
Bei der Ausführung von Bauchübungen wie den bekannten Sit-Ups hapert es oft, und Nackenschmerzen sind die Folge. "Das kann man durch richtige Positionierung der Hände verhindern, wir zeigen das im Video", so Kokert. Auch die Atmung ist wichtig. "Meistens atmet man bei der Belastung aus. Vor allem beim Bauch ist es zwingend notwendig, weil man sich ja aufrichtet und den Unterkörper zum Beispiel aufrollt. Also bei der Belastung ausatmen."

Die richtige Spannung erzeugt man durch die Bewegung. "Wichtig ist, nicht aus dem Hohlkreuz heraus zu arbeiten, die Startposition ist immer eine, wo der untere Rücken flach am Boden aufliegt." Die Bewegung langsam um ohne zu reißen ausführen. "Technik geht vor Intensität", warnt der Trainer zum Abschluss.

Tipp: In der Infobox findest du einen Link zur Website von Ronny Kokert mit mehr Informationen über sein "Shinergy"-Konzept sowie ein tolles Fat-Burning-Programm, das er für krone.at-Leser entwickelt hat. 

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