US Open

Melzer kämpfte wie ein Löwe gegen Federer

Niederösterreich
07.09.2010 09:16
Er hat gekämpft wie ein Löwe, trotzdem ist Jürgen Melzer am Montagabend im Achtelfinale der mit 22,668 Millionen Dollar dotieren US Open in New York ausgeschieden. Der 29-jährige Niederösterreicher verkaufte sich aber im zweiten Duell mit dem fünffachen Champion an diesem Schauplatz, Roger Federer, weit besser als noch in Wimbledon. Melzer verlor nach 2:03 Stunden mit 3:6, 6:7(4), 3:6 und zeigte über weite Phasen ausgezeichnetes Tennis.

Während für Federer das Turnier im Viertelfinale gegen Robin Söderling weitergeht, kann Melzer nach der "Night-Session" mit Federer dennoch eine zufriedene Bilanz ziehen. Zum dritten Mal in Folge hatte er nach den French Open (Semifinale) und Wimbledon (Achtelfinale) die Runde der letzten 16 erreicht. Und er hat jedes Mal nur gegen die Allerbesten verloren: Rafael Nadal in Paris und nun zweimal en suite Roger Federer waren seine Bezwinger.

"Ich würde morgen gerne wieder gegen ihn spielen"
"Er hat seine Chancen genützt und ich eben nicht. Zwei von zwölf Breakbällen sind gegen so einen Spieler einfach zu wenig. Nichtsdestotrotz habe ich ein sehr gutes Match gespielt", meinte ein enttäuschter Melzer, der vor allem über das unglücklich verlaufene Tiebreak im zweiten Satz haderte. "Wenn man die zwei Netzroller umdreht, steht's 6:4 für mich."

"Ich habe wirklich gut gespielt und mich sehr, sehr wohl da draußen gefühlt", sagte der Wimbledon-Doppelsieger, der erstmals vor einer so großen Kulisse aufgetreten war. "Ich würde morgen gerne wieder gegen ihn spielen", hofft Melzer auf ein baldiges Wiedersehen mit Federer auf dem Platz. Was er dann tun würde? "Versuchen, meine Chancen zu nützen."

Melzer entlockte dem Champion Emotionen
Zwar war am Sieg Federers letztlich nicht zu zweifeln, dennoch zeigte der Deutsch Wagramer vielleicht eine seiner besten Leistungen überhaupt und hatte auch einige Chancen, das Match noch weit enger zu gestalten. Im ersten Satz gelang Federer nach nur 14 Minuten und einem Break schon die 4:1-Führung, der Weltranglisten-15. schaffte aber das Rebreak zum 3:4. Federer holte postwendend auch dank eines Doppelfehlers das neuerliche Break und nach 27 Minuten den ersten Satz.

Im zweiten Satz steigerte sich Melzer sehr, vergab zwei Breakchancen zum 2:0, danach ging es ohne Breaks ins Tiebreak. In diesem war eindeutig Federer der Glücklichere. Nach einem Netzroller zum 2:1 brachte ihm ein zweiter unannehmbarer Netzroller bei Aufschlag Melzer zum 5:4 den entscheidenden Vorteil. Federer servierte danach den Satz aus - mit einem lauten "Come on!" zeigte Federer erstmals richtig Emotionen.

"Es hat Riesen-Spaß gemacht"
Durchgang Nummer drei begann Melzer furios, nahm Federer den Aufschlag zum 1:0 ab und schrie quasi wie als Antwort selbst ein lautes "Come on!" ins Stadion mit 24.000 Zusehern. Federer breakte sofort wieder zurück und in der Folge ließ Melzer bei 2:3 vier Breakbälle aus und musste selbst zum 2:4 den Aufschlag erneut abgeben. Auch im siebenten Game hatte Melzer weitere drei Möglichkeiten, dem 16-fachen Major-Champion den Aufschlag abzunehmen. Ohne Erfolg. "Diese Chancen musst du einfach nutzen."

"Ich glaube, das Ergebnis ist eigentlich viel glatter, als es das Match war, und das ärgert mich." Dennoch war es alles in allem eine tolle Erfahrung auf der größten Tennis-Bühne der Welt: "Es hat Riesen-Spaß gemacht. Und vor allem, wenn man so Tennis spielt. Wir haben den Leuten was geboten, es war Tennis auf einem sehr hohen Niveau. Schade, dass ich nicht morgen wieder rausgehen kann."

100.000 Dollar fürs Achtelfinale - Top 10 zum Greifen nahe
Melzer sollte sich im ATP-Ranking leicht verbessern, könnte auf Platz 13 aufscheinen, außerdem nimmt er einen 100.000-Dollar-Scheck (77.676 Euro) mit nach Hause. Thomas Muster bleibt damit der bisher einzige Österreicher im Viertelfinale der US Open, dem Steirer war dies 1993, 1994 und 1996 gelungen.

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