Werbespot als Aufreger

„Strändekrieg“ sorgt für Empörung in Italien

Reisen & Urlaub
02.07.2020 15:13

Ein Werbespot aus der süditalienischen Region Kalabrien hat im Norden des Landes für gewaltige Empörung gesorgt. Während das Land nach wie vor von der Corona-Krise stark betroffen ist, werden im Spot die überfüllten Strände von Jesolo über Rimini bis Rapallo gezeigt und die von der Corona-Pandemie stark betroffeneren Regionen Norditaliens mit einem schwarzen Schatten hinterlegt und mit Hinweisen auf die Schwere des Ausbruchs im Norden des Landes. „Man darf die Coronavirus-Krise nicht zu Profitzwecken nutzen. Die Tragödie, die wir erlebt haben, sollte Italien vereinen und nicht spalten“, sagte etwa der Präsident der Gemeinden Venetiens, Mario Conte.

Der von der Corona-Krise stark beeinträchtige Tourismus in Italien, kämpft in der Feriensaison um jeden Urlauber. Dies führte mittlerweile schon zu einem „Strändekrieg“ zwischen Nord- und Süditalien. Dabei sorgte ein Werbespot der süditalienischen Region Kalabrien für besonders große Aufregung. Im Spot zu sehen sind die fast leeren Strände Süditaliens, welche die damit verbundene Sicherheit aufgrund des notwendigen Abstands beim Baden bewerben soll.

Im Gegenzug werden die überfüllten Strände aus dem Norden gezeigt und auf die verheerenden Auswirkungen des Massentourismus auf die Umwelt verwiesen. Laut des Werbespots herrscht im Norden eine „selbstmörderische Umweltpolitik“ durch die „Tausende Menschen am Smog sterben“. Im Süden hingegen sei der Respekt und Schutz gegenüber der Umwelt ein wichtiges Thema.

Große Empörung im Norden
Bei Luca Zaia, Präsident der Region Venetien, löste dieses Video große Empörung aus. „Wir werden als Küste des Covid-19 und der Umweltverschmutzung beschrieben. Es ist nicht fair zu behaupten, dass hier Menschen an Feinstaub sterben. Wie kommt es, dass die Strände Kalabriens schön, aber leer sind, dafür aber leer sind, dafür wird es Gründe geben.“ kommentierte Zaia. Conte fügte außerdem hinzu, dass er auf Facebook Hunderte Entschuldigungen kalabrischer Bürger erhielt.

Die Hoteliervereinigung von Reggio Calabria ging auf Distanz. „Wir wollen für unsere Region nicht auf Kosten anderer werben“, kommentierte der Hotelierverband.

Fabian Gernjak
Fabian Gernjak
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