Auch wenn Kinder nicht als Risikogruppe gewertet werden, ist die Sorge von Eltern groß, dass sich ihre Schützlinge mit dem neuartigen Coronavirus infizieren. Eine europaweite Untersuchung britischer Wissenschaftler zeigt nun, dass die Sterblichkeitsrate von Kindern nach einer Infektion jedoch sehr gering ist. Demnach starben weniger als ein Prozent an den Folgen der Krankheit. Dieser Wert dürfte laut den Forschern aber wohl sogar noch geringer sein.
Für die Untersuchung hatte das europäische Forscherteam die Krankheitsverläufe von 582 Minderjährigen im Alter zwischen drei und 18 Jahren ausgewertet, die in 82 Gesundheitseinrichtungen versorgt worden waren. Alle diese Kinder und Jugendlichen waren positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei der großen Mehrheit nahm die Erkrankung nur einen „milden“ Verlauf, erklärte der Leiter der Studie, Marc Tebruegge vom University College London. Nur vier von ihnen starben, wobei zwei bereits an Vorerkrankungen litten.
16 Prozent zeigten gar keine Symptome
In acht Prozent der Fälle nahm die von dem Virus ausgelöste Atemwegserkrankung Covid-19 einen schwereren Verlauf, der eine Intensivbehandlung erforderlich machte. Dies sei zwar ein geringer, aber dennoch „bemerkenswerter“ Anteil, erklärte Tebruegge. 16 Prozent der Minderjährigen hatten hingegen gar keine Symptome.
Die niedrige Sterblichkeitsrate hat offenbar unter anderem damit zu tun, dass Vorerkrankungen unter Minderjährigen deutlich seltener sind als bei Erwachsenen. Nur ein Viertel der Kinder und Jugendlichen aus der Studie hatte Vorerkrankungen.
Sterblichkeit wohl sogar noch niedriger
Die Forscher gehen im Übrigen davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit bei Kindern und Jugendlichen, an der Corona-Infektion zu sterben, noch niedriger ist als in ihrer Untersuchung gemessen. Es sei davon auszugehen, dass mit dem Virus infizierte Kinder mit nur mildem Krankheitsverlauf häufig nicht in Krankenhäuser oder andere Gesundheitseinrichtungen gebracht würden. Dieser Anteil von Infizierten sei in der Studie nicht erfasst.
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