Nach Kogler-Gespräch

Josefstadt-Direktor glaubt an Theater im Herbst

Politik
24.04.2020 16:35

In die hitzig geführte Kultur-Debatte kommt langsam Bewegung. Nach einem Vier-Augen-Gespräch zwischen Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger und dem für Kultur zuständigen Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) zeigte sich Föttinger zuversichtlich, dass man im Herbst wieder Theater spielen könne. Das Gespräch mit Kogler empfand er „sehr erfreulich und lösungsorientiert“.

Föttinger war in den vergangenen Tagen in der ersten Reihe der Kritiker gewesen, die die in der Vorwoche von Kogler und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek bekannt gegebenen Restriktionen wie die 20-Quadratmeter-Regel völlig praxisfremd und für einen regulären Theaterbetrieb unbrauchbar genannt hatten.

Videokonferenz mit Staatssekretärin Lunacek am Dienstag
Mit den Direktoren der großen Wiener Theater soll es am Dienstagnachmittag eine Videokonferenz mit Lunacek geben, die sich gerade von einem Fahrradunfall erholt, so Föttinger. Mit Kogler habe er sich darauf geeinigt, dass die Regel, wonach Theatergäste 20 Quadratmeter Platz pro Person zur Verfügung gestellt werden müsse, über Bord zu werfen. Es sei schlicht und ergreifend nicht möglich, diese Regel im Theater umzusetzen.

„Josefstadt ist eigentlich eine Corona-App“
Regelmäßige Corona-Tests unter den Mitwirkenden einer Produktion könne er sich jedoch sehr wohl vorstellen. „Die Josefstadt ist eigentlich eine Corona-App“, meinte Föttinger im Hinblick auf die Erfassung möglicher Corona-Fälle. „99 Prozent der Zuschauer sind bei uns registriert. Wir wissen genau, wann wer wo in welcher Vorstellung sitzt.“ Das könnte ein praktisch lückenloses Contact-Tracing ermöglichen.

Abstandsregeln für Föttinger nicht umsetzbar
Von den diskutierten Abstandsregeln mit freigehaltenen Sitzen und freien Sitzreihen hält Föttinger nichts: „Das wären in der Josefstadt maximal 90 Personen. Damit würden nicht nur fünf Sechstel unserer Einnahmen wegfallen, es wäre auch künstlerisch eine Katastrophe.“ Bis Mitte Mai wolle man jedenfalls praktikable Regeln zustande bringen: „Ich glaube, dieses Gespräch könnte ein großer Gewinn für die österreichische Kulturszene gewesen sein.“

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