Patienten lang beatmet

Intensivbehandlung: Liegedauer ist Hauptproblem

Tirol
04.04.2020 09:12

Lange künstliche Beatmung als große Herausforderung für die Patienten und Mediziner - ein Stationschef berichtet.

In der Intensivstation der Uniklinik Innsbruck werden derzeit 13 Corona-Patienten betreut. Leiter Univ.-Prof. Dr. Michael Joannidis berichtet über den Ablauf und auftretende Schwierigkeiten. „Durchschnittlich 14 Tage lang maschinell beatmet zu werden ist eine sehr starke Belastung für den Organismus. Diese lange Liegedauer stellt aber auch eine große Herausforderung für die gesamte intensivmedizinische Betreuung dar.“

„Schonende Vorgangsweise ist umso wichtiger“
Für die Beatmung werden die Patienten in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Sie bekommen also nichts mit. Was konkret geschieht, erklärt der erfahrene Arzt: „Eine besonders schonende Vorgangsweise ist umso wichtiger, als das neue Virus auch speziell das Lungengewebe schädigt.“ Mitunter sei zur Unterstützung der Einsatz einer sogenannten Herz-Lungen-Maschine oder Dialyse notwendig. Weiters werden zusätzlich antivirale Medikamente eingesetzt.

Ein Großteil der Patienten ist zwischen 60 und 70 Jahren alt. Für schwere Verläufe sorgen nachweislich Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht oder COPD (vor allem durch das Rauchen).

Infektionszahlen in Österreich
Insgesamt sind derzeit (Stand Samstag, 10.30 Uhr) 11.781 Menschen in Österreich auf das Coronavirus positiv getestet worden. Die meisten Betroffenen sind zwischen 45 und 54 Jahren alt, gefolgt von den Über-64-Jährigen. Frauen und Männer sind gleichermaßen schwer betroffen (51 Prozent der Infizierten sind Männer). Mit Abstand die meisten bestätigten Corona-Fälle werden in Tirol gezählt. Hier sind mehr als 2600 Menschen infiziert.

Bislang starben bundesweit 192 Menschen im Zuge einer Covid-19-Erkrankung. Als genesen gelten mehr als 2000 Personen.

Kronen Zeitung, krone.at

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