297 Steirer infiziert

Amtsärztinnen infiziert, mobile Betreuung startet

Steiermark
19.03.2020 12:49

Mit Stand Donnerstag 19 Uhr gab es 297 positiv auf Corona getestete Steirer, 75 mehr als gestern. + Eine Ärztin des Grazer Gesundheitsamtes wurde positiv auf Corona getestet. Tests zeigten: Die Leiterin des Gesundheitsamtes Eva Winter und eine weitere Ärtzin sind ebenfalls infiziert. + Mobiles Team betreut nun Corona-Patienten zu Hause. + Der Bürgermeister von Mureck bittet, nicht mehr zum Bärlauchpflücken in seine Gemeinde zu fahren. + Förderungen des Landes müssen nicht zurückbezahlt werden. + Fifteen Seconds Festival in Graz auf 2021 verschoben. (Dieser Artikel wird laufend aktualisiert)

19.10 Uhr: Zahl der positiv Getesteten stark gestiegen
Heute, Donnerstag, gibt es ganze 75 positive Corona-Tests mehr als am gestrigen Mittwoch, womit die Zahl der Infizierten in der Steiermark auf 297 steigt. So verteilen sich die Fälle auf die Bezirke:

  • Bruck-Mürzzuschlag: 5
  • Deutschlandsberg: 6
  • Graz: 63
  • Graz-Umgebung: 23
  • Hartberg-Fürstenfeld: 52
  • Leibnitz: 34
  • Leoben: 8
  • Liezen: 15
  • Murau: 1
  • Murtal: 13
  • Südoststeiermark: 15
  • Voitsberg: 10
  • Weiz: 24
  • derzeit ohne Bezirkszuordnung: 28

17.15 Uhr: Parks und Spielplätze offen?
Es herrscht Verwirrung: Sind die Parks und vor allem die Spielplätze nun offen oder nicht? „Es ist ein schmaler Grat“, erklärt Markus Lamb, Sprecher der Polizei Steiermark. Einerseits sind die Spielplätze grundsätzlich offen, weil die Menschen Bewegungsfreiheit brauchen; andererseits ist das Betreten von öffentlichen Räumen grundsätzlich verboten - mit den vier Ausnahmen. Lamb appelliert an die „Eigenverantwortung“: Man müsse den Abstand unbedingt einhalten und muss einem Polizisten bei einer Kontrolle glaubhaft erklären, was man gerade macht. „Wir versuchen vor allem, mit Leuten ins Gespräch zu kommen und aufzuklären“, sagt Lamb der „Krone“.

Alles in allem also: Ja, man darf auf Spielplätze, aber nur, wenn man auch für das Kind den nötigen Sicherheitsabstand von einem Meter einhalten kann - ergo: wenn man alleine am Spielplatz ist.

Kommunen können allerdings Spielplätze schließen, in Graz sind sie bis auf weiteres behördlich gesperrt.

16.22 Uhr: Bisher 66 Anzeigen wegen Ausgangsbeschränkungen
Die steirische Polizei hat seit Inkrafttreten der Covid-19-Bestimmungen bis Donnerstagnachmittag 66 Anzeigen ausgestellt, weil sich Personen nicht an die Vorgaben gehalten haben. Positive Rückmeldungen kamen laut Sprecher Markus Lamb aus den Bezirken, Probleme bestehen allerdings am ehesten im städtischen Bereich.

Dort hielten sich vereinzelt Jugendliche in Gruppen nicht an die Beschränkungen: „Das sind jene, die sich auch sonst nicht immer an die Rechtsordnung halten“, sagte Lamb zur APA. Prinzipiell setzen die Beamten aber auf das aufklärende Gespräch. Erst bei Härtefällen werden Anzeigen erteilt.

16.08 Uhr: Öffiverkehr wird angepasst
In Graz werden die Straßenbahnlinien ab Montag nur reduziert fahren; auch im Rest der Steiermark gibt es angepasste Fahrpläne. Mehr dazu hier.

15.27 Uhr: Uni Graz bietet gratis Fortbildung an
...natürlich in Form von Online-Kursen. Zurzeit werden von „Uni for Life“, der Weiterbildungsinstitution der Universität, drei virtuelle Seminare kostenfrei angeboten. Die Themenbereiche „Supply Chain Management“ zur Funktionalität von Lieferkette und Materialwirtschaft, „Leadership“ und „Projektmanagement“ wurden ausgewählt. Die Seminare können jederzeit und ortsungebunden absolviert werden, verlangen keinerlei Vorkenntnisse und schließen mit einer Prüfung und anschließender Teilnahmebescheinigung ab.

15 Uhr: Fifteen Seconds Festival in Graz erst 2021 wieder
Das Festival für Wirtschaft, Innovation und Kreativität hätte im Juni stattfinden sollen und wurde nun auf 10. und 11. Juni 2021 verschoben - „Mit dem erklärten Ziel, alles zu toppen, was wir bisher abgeliefert haben“, heißt es in einer Aussendung. Tickets behalten ihre Gültigkeit.

14.48 Uhr: Grafiken zeigen: Das bringt „social distancing“
Das traumhafte Frühlingswetter ist verführerisch, aber nur soziale Isolation hilft, das Coronavirus einzudämmen und die Kurve der Erkrankten abzuflachen. Wie das genau funktioniert, erklärt David Lumenta, Arzt am Grazer Universitätsklinikum, auf Instagram mit einigen Grafiken:

14 Uhr: Land kommt Fördernehmern entgegen
Kultur und Sport sind von den Absagen aufgrund des Coronavirus stark betroffen. Die Förderungen, die sie für abgsagte Veranstaltungen ausbezahlt wurden, müssen aber nicht zurückgezahlt werden, teilte das Land Steiermark am Donnerstag mit. Die Projektzeiträume werden außerdem um eineinhalb Jahre verlängert, damit Projekte in Kultur und Sport später realisiert werden können. „Im Kultur- und im Sportbetrieb kommen die Menschen zusammen. Dort findet das gesellschaftliche und das soziale Leben statt. Deshalb wollen wir durch größtmögliche Flexibilität in der Förderungsabwicklung eine erste Unterstützung bieten“, sagt dazu Kultur- und Sportlandesrat Christopher Drexler (ÖVP).

13.30 Uhr: Neue Online-Plattform für Arbeitsvermittlung in der Landwirtschaft
Damit die Lebensmittelversorgung sichergestellt bleibt, gehen die Arbeiten in der heimischen Landwirtschaft in gewohnter Weise weiter. Wegen der Grenzschließungen dürfen Saisonarbeitskräfte aber nicht mehr einreisen. Franz Titschenbacher, Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, dazu: „Mit unserer neuen Online-Plattform für die Arbeitsvermittlung wollen wir unseren Bäuerinnen und Bauern helfen, Arbeitskräfte für saisonal notwendige landwirtschaftliche Tätigkeiten zu finden." Unter www.stmk.lko.at können Betriebe ihren Arbeitskräftebedarf anmelden.

13.15 Uhr: Mobile Arzt-Betreuung für steirische Corona-Patienten
Die Betreuung von steirischen Corona-Patienten sowie Verdachtsfällen in Heimisolation erfolgt ab sofort durch ein mobiles Ärzteservice. Zur Verfügung stehen die Mediziner von 10.00 bis 18.00 Uhr. „Neue Herausforderungen erfordern neue Formen der Versorgung“, betonte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) die Notwendigkeit des Ärzteteams in einer Aussendung am Donnerstag.

Außerhalb der Dienstzeiten des mobilen Ärzteservice werden die Betroffenen - in dringenden Fällen - durch den Notarzt oder durch den regulären ärztlichen Bereitschaftsdienst versorgt.

13.10 Uhr: Kosmetikfirma produziert Desinfektionsmittel
Die Hartberger Kosmetikfirma Ringana produziert nun Desinfektionsmittel für lokale Hilfskräfte wie Rotes Kreuz, Feuerwehr und Zusteller von Essen auf Rädern. Alles werde gespendet, zum Verkauf stehen die Desifektionsmittel nicht. Mehr als 1000 Flaschen wurden bereits ausgeliefert.

11.45 Uhr: Gesundheitsamt weiterhin handlungsfähig
Insgesamt sind somit drei Ärztinnen des Grazer Gesundheitsamtes mit dem Virus infiziert. Alle befinden sich in häuslicher Quarantäne. Die übrigen 20 Mitarbeiter des Gesundheitsamtes seien nicht betroffen, teilt man am Donnerstag mit.

Das Gesundheitsamt sei auch nach dem Ausfall der drei Ärztinnen weiterhin voll handlungsfähig, zudem habe man bereits sechs Ärztinnen aus dem medizinischen Dienst des Jugendamtes als Verstärkung angefordert. „Amtsärzte haben in ihrer täglichen Arbeit sehr viele Kontakte zu Menschen, daher sind wir Mediziner natürlich besonders gefährdet. Es ist gut, dass die Regierung die sozialen Kontakte nun wirksam unterbunden hat“, betont die Ärtzin Eva Winter.

11 Uhr: Bärlauchpflücker trotzen Warnung
Anton Vukan, der Bürgermeister von Mureck, berichtet, dass immer noch viele Bärlauchpflücker in die Murauen bei Mureck kommen würden. Vor allem am Wochenende seien noch viele Menschen aus Graz angereist. Die Gemeinde appelliert, das zu unterlassen.

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