Einzelne Lebensmittelgroßhändler, die sonst nur Großverbraucher (Gastronomie und/oder Einzelhandel) beliefern, haben sich schon für Einkäufe und Bestellungen von Privatkunden geöffnet. Unter anderem sind das die Wedl C+C Abholmärkte oder die AGM/Adeg-Großmärkte. Andere warten, um ganz auf Nummer Sicher zu gehen, auf ein behördliche Okay dafür. Das koordiniert der Handelsverband für die Branche.
Von Handels-Großabnehmermärkten gibt es schon erste Neuigkeiten für private Haushalte: Aufgrund der derzeitigen Situation, und um die Versorgung mit Lebensmitteln im Land bestmöglich sicherzustellen, öffne der Adeg-Großmarkt (AGM) seine Märkte für alle Kunden, wurde am Dienstag mitgeteilt. Dementsprechend kann dort mit oder ohne Kundenkarte oder Gewerbeschein eingekauft werden, an allen Standorten österreichweit. Man sei auf die hohe Nachfrage vorbereitet und habe auch die Anlieferungen verstärkt.
„Wollen unseren Beitrag leisten“
„Einkaufen für alle! Wir wollen unseren Beitrag leisten und öffnen unsere C+C Märkte für jeden Kunden - ohne Kundenkarte, ohne Gewerbeschein“, teilte auch das Handelshaus Wedl auf seiner Internetseite mit. Das Sortiment decke den gesamten Haushaltsbedarf ab. Dafür würden ab morgen, Mittwoch, bei den Wedl-Großmärkten auch die Öffnungszeiten geändert.
Aus Kärnten hat sich der Kärntner Lebensmittelgroßhändler Legro laut Kärntner Medienberichten für Privateinkäufer geöffnet. Wegen des Ausfalls von Hotels und Gastronomiekunden und dadurch übervollen Lagern vor allem an verderblichen Lebensmitteln hat die Salzburger Firma Schwaighofer am Wochenende kurzfristig einen Lagerabverkauf (Rampenverkauf) für private Haushalte aufgemacht.
„Hoffen, dass Genehmigung erteilt wird“
Einige Unternehmen, die bisher nur an Großverbraucher liefern, wollen sich vorher jedenfalls rechtlich vollständig absichern. Der Verkauf an Privatpersonen sei derzeit nicht erlaubt, sagte eine Sprecherin von Transgourmet Österreich. „Wir haben unmittelbar nach Bekanntwerden der Dimension der Krise über den Handelsverband beim Ministerium die Anfrage zur Erteilung einer entsprechenden (temporären) Sondergenehmigung gestellt. Wir hoffen, dass diese Genehmigung demnächst erteilt wird“, so die Sprecherin Dienstagmittag.
Transgourmet Österreich (1730 Beschäftigte, 616 Mio. Euro Umsatz 2019) als Gastronomiegroßhändler beliefert den Einzelhandel nicht, kann damit also auch den Wegfall der Umsätze nicht durch Umschichtungen über Verkäufe an Lebensmitteleinzelhändler kompensieren.
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