Justizwachebeamte:

„Kritikpunkte entsprechen nicht der Wahrheit!“

Tirol
06.03.2020 09:00

Nachdem der Leiter der Justizanstalt Innsbruck zwei Personalvertreter und Gewerkschafter angezeigt hat (die „Krone“ berichtete), gehen die Wogen weiterhin hoch. In einem anonymisierten Brief an die „Krone“ haben sich nun weitere Beamte zu Wort gemeldet.

Die zwei Personalvertreter und Gewerkschafter haben in den vergangenen Jahren immer wieder Informationen an die Öffentlichkeit gebracht. Der Anstaltsleiter ortete darin den Verdacht des Amtsmissbrauches und brachte die Beamten zur Anzeige. Die Staatsanwaltschaft legte die Causa in der Folge ad acta – am Vorwurf war somit nichts dran.

„Wir positionieren uns klar dagegen“
„Wir – ein Großteil der Bediensteten der Justizanstalt Innsbruck – möchten uns klar gegen die ständig und stetig wachsende Kritik in der Öffentlichkeit seitens der besagten Personalvertreter aussprechen. Ihre ständigen Kritikpunkte und anscheinenden Missstände entsprechen nicht den Tatsachen bzw. auch nicht der Meinung der restlichen Bediensteten der Justizanstalt Innsbruck“, heißt es in einem anonymen Schreiben.

Die Justizwachebeamten wollen lediglich tagtäglich ihre verantwortungsvolle Arbeit erledigen und nicht fast wöchentlich negativ in den Schlagzeilen erscheinen. „Der Großteil der Bediensteten ist stolz und zufrieden mit unserem Berufsbild“, erklären die Beamten.

„Der Leiter der Anstalt arbeitet für die Beamten
Auch die kritisierte Anzeigenerstattung werde nicht als negativ empfunden. „Der Leiter der Justizanstalt Innsbruck arbeitet korrekt und für die Bediensteten“, steht weiters geschrieben.

Außerdem möchten die Verfasser dieses Schreibens betonen, dass das Arbeitsklima alles andere als vergiftet sei. „Wir sind wirklich froh, dass unser neuer Vorsitzender der Personalvertretung, der seit Herbst 2019 im Amt ist, endlich wieder für positive Stimmung sorgt, sich um unsere Anliegen kümmert und nicht das Rampenlicht der Medien sucht“, heißt es am Schluss.

Anonym ist feig!
Ein eklatanter Personalmangel, von der die Justizanstalt Innsbruck seit Jahren geplagt ist. Die monatelange Forderung nach der Aufnahme der Justizwache in die Schwerarbeiterregelung. Attacken seitens der Insassen auf die Beamten. Der lang ersehnte Wunsch nach einem Durchgriffsrecht. Ein Vorgesetzter, der seine eigenen Angestellten (zu unrecht, wie sich zeigte) anzeigt. Es gibt also keine Missstände und auch nichts zu kritisieren hinter den schwedischen Gardinen in Tirol, wie es ein Teil der Beamten in einem anonymen Schreiben betont? Hingegen kritisieren sie die Recherchen der Medien, auch jene der „Krone“: „Wir bitten Sie, sich auch Meinungen von anderen Bediensteten anzuhören.“ Die „Krone“ hat dies häufig versucht, doch bei fast jedem Beamten hieß es, dass er nichts sagen wolle. Nur wenige Bedienstete äußerten sich, stets anonym. Genauso wie jene Beamte, die nun den Brief aufgesetzt haben. Doch wie sollen wir mit ihnen in Kontakt treten, um zu verifizieren, ob sie tatsächlich Beamte des „Ziegelstadls“ sind, und um sie zu fragen, ob sie noch mehr auf dem Herzen haben?

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