50% weniger Sonne

Düsterer Mai ließ 1. Halbjahr 2010 als zu kalt erscheinen

Österreich
02.07.2010 15:32
Weil der heurige Mai unnatürlich wenig Sonne bot und die Temperaturen in den vergangenen Jahren so hoch waren, hat sich das erste Halbjahr 2010 für die meisten Österreicher als zu kalt angefühlt. Blickt man in die Wetter-Statistik, dann liegen die mittleren Werte der ersten sechs Monate tatsächlich auf einem Niveau, das in den 1970ern bis zum Anfang der 1990er-Jahre als tendenziell zu warm eingestuft worden wäre, analysierten die Experten der ZAMG am Freitag. Die Einschätzung "zu viel Regen, zu wenig Sonne" trifft vielerorts aber trotzdem zu.

Das bundesweite Halbjahresmittel 2010 der Lufttemperatur liegt diesmal nur um 0,1 Grad über dem vieljährigen Mittel, berichteten die Meteorologen am Freitag. In den letzten Jahren war dieser Wert meist bedeutend höher. 

Heuer gab es dafür regional starke Unterschiede zu beobachten: Um 0,6 Grad wärmer als der Normalwert war es etwa im Südosten (Unterkärnten, Südsteiermark und Südburgenland), wobei es in Klagenfurt mit plus 0,7 Grad zum vieljährigen Mittel am wärmsten war. Wagna-Leibnitz (Steiermark) und Feistritz/Bleiburg (Kärnten) galten mit 35,6 Grad am 12. Juni 2010 als die Hitzepole des Landes.

In den alpinen Regionen blieben die Temperaturen hingegen um 0,3 Grad hinter den Normalwerten zurück. In Obergurgl (Tirol, 1.938 Meter Seehöhe) lagen die Werte um 0,6 Grad unter dem klimatologischen Mittel. Mit minus 27,7 Grad war es am 27. Jänner 2010 in Gars/Kamp (Niederösterreich) am kältesten.

Vereinzelt Spitzenwerte bei Regenmengen
Die Regenmenge lag in den ersten sechs Monaten über dem Durchschnitt. Vereinzelt wurden bis zu 175 Prozent der Normalniederschläge erreicht. Zu den Spitzenreitern zählt Tulln/Langenlebarn (NÖ), wo mit 460 Millimeter bis Ende Juni bereits 77 Prozent der Jahresniederschlagssumme gemessen wurden.

In Vorarlberg, Tirol, Kärnten, der Steiermark und dem südlichen Burgenland blieben die Halbjahresniederschlagssummen hinter den Normalwerten zurück, wobei die inneralpinen Regionen von Osttirol, Kärnten, Salzburg und der Steiermark mit einem Minus von 15 Prozent die stärksten negativen Abweichungen aufweisen. Der trockenste Orte war im ersten Halbjahr St. Andrä im Lavanttal.

Sonne war im Mai tatsächlich viel zu selten da
Gefühlsmäßig selten hat man von Jänner bis Juni die Sonne gesehen. Ausschlaggebend dafür war der fehlende Sonnenschein im Mai, in dem verbreitet um 50 Prozent weniger Sonnenschein zum vieljährigen Mittel registriert wurde. Allerdings liegen die negativen Abweichungen an den meisten Orten im Bereich der normalen statistischen Variabilität. Was vor allem daran liegt, dass sich die Sonne in den Monaten März und April um etwa 20 bis 30 Prozent zu häufig blicken ließ. Spitzenreiter an Sonnenstunden ist die Wetterstation auf der Kanzelhöhe (Kärnten) mit 1.051 Stunden. Lienz war mit 1.044 Stunden (103 Prozent) der sonnigste Ort und Klagenfurt war mit 1.024 Stunden (102 Prozent) die sonnigste Landeshauptstadt des Bundesgebietes.

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