China-Staatschef droht

Xi über Separatisten: „Körper zertrümmern“

Ausland
14.10.2019 11:34

Seit etwa vier Monaten gehen in Hongkong Menschen auf die Straße, um in wütenden Protesten inklusive gewaltsamer Auseinandersetzungen gegen die Regierung zu demonstrieren. China ist jedoch zu keinerlei Zugeständnissen bereit. Staatschef Xi Jinping hat nun mit drastischen Worten alle Separatisten des Landes gewarnt. „Jeder, der versucht, eine Region von China zu trennen, wird untergehen - mit zertrümmertem Körper und zu Puder gemahlenen Knochen“, drohte Xi am Sonntag.

Xi bezeichnete während eines Aufenthalts in Nepal „externe Kräfte, welche die Teilung Chinas unterstützen“ als „wahnhaft“. Der chinesische Präsident bezog sich in seinen Äußerungen nicht direkt auf die derzeitigen Unruhen in Hongkong. Bereits in der Vergangenheit hat Peking die Massenproteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone jedoch als von „externen Kräften“ gesteuert bezeichnet.

Auch am Wochenende wieder Gewalt in Hongkong
Auch am Wochenende kam es in Hongkong wieder zu teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Protestteilnehmer errichteten in mehreren Stadtteilen Straßenblockaden und griffen Geschäfte pro-chinesischer Händler an.

Die seit Monaten andauernden Proteste in der Finanzmetropole hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Überstellungen von Verdächtigen an Festland-China vorsah. Mittlerweile richten sich die Proteste aber generell gegen die pro-chinesische Führung in Hongkong und die Einschränkung der Demokratie. Wegen der verschärften Rhetorik aus Peking waren die Befürchtungen eines militärischen Eingreifens Chinas in Hongkong zuletzt gestiegen.

Video aus dem Archiv: Schlägertrupps verprügeln in Hongkong Demonstranten

Ähnliche Problematik in Taiwan
Auch in Taiwan gibt es entsprechende Sorgen. Seit dem Amtsantritt der Unabhängigkeitsverfechterin Tsai Ing Wen als taiwanesische Präsidentin 2016 haben sich die Beziehungen zwischen Peking und Taipeh zusehends verschlechtert. Peking sieht die Pazifikinsel als abtrünnige Provinz, die eines Tages wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Taiwan spaltete sich 1949 vom Festland ab, hat aber nie formell seine Unabhängigkeit erklärt. Peking hat den wirtschaftlichen und militärischen Druck auf Taiwan erhöht und hält regelmäßig Manöver nahe der Insel ab.

China setzt Nepal wegen Exil-Tibetern unter Druck
Als möglichen Unruheherd für seine nationale Einheit betrachtet Peking jedoch auch das Nachbarland Nepal, wo rund 20.000 Tibeter im Exil leben. Unter dem Druck Pekings hat die kommunistische nepalesische Regierung zuletzt eine härtere Haltung gegenüber der tibetischen Gemeinschaft im Land angenommen.

Sein Land werde „niemals zulassen“, dass politische Kräfte „nepalesisches Gebiet für antichinesische separatistische Aktivitäten nutzen“, versicherte Nepals Regierungschef K.P. Sharma Oli laut dem chinesischen Außenministerium während Xis Staatsbesuch.

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