Auch einen Tag nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle ist das Live-Video des Angreifers noch immer im Internet abrufbar. Am Donnerstagvormittag hatten bereits Zehntausende Nutzer auf mehreren Videoplattformen das 35-minütige Tat-Video gesehen.
Der Angreifer Stephan B. hatte seine Tat gefilmt und auf der zum US-Konzern Amazon gehörenden Plattform Twitch live übertragen. Inzwischen hat die Plattform das Video gelöscht. Dem Unternehmen zufolge verfolgten nur fünf Nutzer die Tat live, rund 2200 weitere schauten sich eine Aufzeichnung an.
Allerdings wurde das Video auf anderen Plattformen, die nicht zu den großen Onlinekonzernen gehören, im Internet weiterverbreitet. Das Video vollständig aus dem Internet verschwinden zu lassen, ist dadurch schwierig bis unmöglich geworden.
Parallelen zum Christchurch-Anschlag
Nach dem Anschlag von Christchurch im vergangenen März, bei dem der rechtsextreme Täter seine Tat ebenfalls live gefilmt und im Internet hochgeladen hatte, hatten sich mehrere Regierungen und Internetfirmen dazu verpflichtet, extremistische und terroristische Beiträge aus dem Internet zu tilgen.
Der mutmaßliche Rechtsextremist Stephan B. hatte am Mittwoch nahe der Synagoge in Halle einen Mann und eine Frau erschossen. Zudem versuchte er offenbar, in das wegen des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur voll besetzte Gotteshaus einzudringen. Er wurde später auf der Flucht festgenommen. Die Polizei geht von einem antisemitischen Motiv aus.
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