Trauer um VW-Patriarch

Ferdinand Piëchs Liebe zu Stadt und Land Salzburg

Salzburg
28.08.2019 16:32
Die Mozartstadt oder Zell am See – für Ferdinand K. Piëch ein Stück Heimat. Der langjährige VW Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende schätzte Kultur und Tradition des Landes.

Salzburg bedeutete für Ferdinand K. Piëch immer ein Stück Heimat: Hier hatte in der Parscher Villa schon seine über alles geliebte Mutter Louise (1904–1999) residiert, die er als Kind dafür bewundert hatte, dass sie selbst einen Reifen wechseln konnte. Obwohl der begnadete Ingenieur einen Großteil seines Berufslebens in Stuttgart, Ingolstadt, Wolfsburg und anderen Stätten des VW-Konzerns verbrachte, hatte er seit 1993 einen Wohnsitz auch in der Mozartstadt. „Für die Zeit nach Volkswagen“, darauf drängte seine Frau schon damals.

Eigentlich begann alles auch damit, dass hier, genau genommen am Pass Lueg, der junge Ferdinand 1959 sein erstes Auto zu Schrott fuhr: einen Porsche 356, den er zum 18. Geburtstag bekommen hatte. Ihn demolierte er, als er versuchte, die Rekordzeit seiner Mutter von Salzburg nach Dellach (Kärnten) zu unterbieten.

Hier in Salzburg sowie in Zell am See fühlte er sich wohl. Auf dem Schüttgut – heute im Besitz von Wolfgang Porsche – verbrachte er, wie auch die anderen Sprösslinge der Familien Piëch und Porsche, seine Kindheit.

Piëch war bekannt für sein Understatement: Er bestand darauf, dass ihn niemals Bodyguards begleiteten, fast immer sah man ihn an der Seite seiner dritten Frau, Ursula – eine gelernte Kindergärtnerin. Ihr trug er als echter Gentleman sogar die Handtasche. Allüren und Sonderwünsche waren ihm fremd. Er liebte Salzburgs Gasthäuser. Gern kehrte er im Restaurant Brunnauer an der Fürstenallee ein.

Nebst Kulinarik schätzte er die Kultur. Mit seiner Frau Ursula besuchte er nahezu jedes Jahr die Salzburger Festspiele. Am Programm: Zauberflöte, Don Giovanni oder Lucio Silla. Auch Kabarett mochte er. 2012 traf ihn die „Krone“ bei der Galanacht des Golfs im Festspielhaus, bei der Michael Niavarani schlagfertig durch den Abend führte. Als jahrzehntelanges Aufsichtsratsmitglied der Porsche Holding Salzburg erwies er 2005 auch der Präsentation des Audi A6 Avant in der Alpenstraße die Ehre. Damals verriet seine Frau: „Mein Mann ist schon mit neun Jahren hinter dem Steuer gesessen, natürlich in einem VW Käfer.“

Tina Laske
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Wolfgang Fürweger
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Wolfgang Weber
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